Umstrittene Gas-Konferenz und nun doch Verbrenner-Aus

In Wien berät die europäische Gas-Lobby unter neuen Protesten Infrastrukturprojekte, in Brüssel stehen Diesel und Benzin vor dem Aus, aber nicht E-Fuels

Hinter verschlossenen Türen besprechen Vertreter der Öl- und Gasindustrie dort laut deren eigener Homepage Möglichkeiten für Investitionen etwa in Infrastrukturprojekte. Draußen hängen derweil Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace ein Transparent an die Hotelfassade.

Der Krieg und die Energiekrise hängen unzweifelhaft zusammen, dass aber Länder, die der Ukraine Waffen liefern immer noch Geschäfte mit Russland machen, sei absurd. Und auch, dass man sich von Putin abwendet, um Öl und Gas bei anderen Diktatoren einzukaufen. Stattdessen fordert Max Hollweg von Attac große Energiekonzerne quasi zum Eigentum der Allgemeinheit zu machen.

Er werde sich dagegen aussprechen, den Verbrennungsmotor zu verbannen, hat Bundeskanzler Karl Nehammer in seiner ÖVP-Grundsatzrede vor ein paar Wochen gesagt. Sollte es dazu zu einem EU-Gipfel kommen. Nun, der Gipfel kam, Nehammer hat sich dort für E-Fuels stark gemacht. Und heute … besiegelt die Grüne Umweltministerin Leonore Gewessler plötzlich doch das Ende „nicht-klimaneutraler Neufahrzeuge“. Warum diese hatscherte Formulierung? Nun – Benzin und Diesel sollen ab 2035 ausgedient haben, diese E-Fuels aber eben doch nicht. Eine eigene Typenklasse soll für die geschaffen werden.

Eine Pandemie schafft es fast drei Jahre lang, den Flugverkehr zu stoppen. Zumindest aber die ersten Monate über. Streiks in Deutschland und heute in Österreich aber auch.

„Cancceled“, also gestrichen, heißt es bei 102 Austrian-Flügen, weil das Personal bei Betriebsversammlungen Nachbesserungen beim erst im Oktober ausgehandelten Kollektivvertrag verlangt. Zuletzt hat die Airline 12,3 Prozent Gehaltsplus im Schnitt angeboten. Ungeschickt, findet der Gewerkschafter. Sauer sind Flugbegleiter und Pilotinnen auch, weil das Management sich fette Boni gegönnt hat, während das Bordpersonal in der Pandemie als größter Geldgeber jeweils eineinhalb Monatsgehälter abgegeben hat, um die Austrian auf Kurs zu halten. 

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