Gewalttätige Proteste in Frankreich - und was dahinter steckt

Wieder einmal demonstrieren Hunderttausende, diesmal gegen die Anhebung des Pensionsalters. Klassenkampf hat in der Grande Nation Tradition.

Er wolle "Fische ertränken", also vom Thema ablenken, sagt eine pensionierte Krankenschwester beim wütenden Empfang für Präsident Emanuel Macron, der in den französischen Alpen seine Pläne gegen den
durch den Klimawandel verursachten Wassermangel präsentiert. Seit Wochen werden die Demos gegen Macrons Pensionsreform mehr, aber auch gewalttätiger.

Aber ausgerechnet bei Protestens gegen Wasserreservoirs eskaliert die Lage völlig. Zig schwerverletzte sind die Bilanz, ausgebrannte Polizeifahrzeuge und gegenseitige Vorwürfe.  

   

 

Dabei sind Demos samt Ausschreitungen nicht ganz ungewöhnlich für Frankreich, nicht erst seit der Gelbwestenbewegung ab 2018, und selten geht es nur um ein Thema wie damals höhere Sprit-Steuern oder diesmal um die Pensionen.

Als 2020 Berufsfeuerwehrleute für mehr Personal demonstrieren kommt es sogar zu Zusammenstößen unter den verschiedenen Einsatzdiensten.
Ein junger Bauer bringt es auf den Punkt: „Das ist ein Klassenkampf. Macron und seine Leute stehen für die obere Mittelschicht. Aktionäre, Menschen, die nicht arbeiten. Und wir vertreten die Leute, die arbeiten." sagt Boris gegenüber der AFP.

 

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Nach der Pensionsreform finden Elysee und die Leute au den Straßen sicher bald ein neues Thema, aber ganz so schlimm sollte es nicht wieder werden. Sind doch viele Formen des Protests in Frankreich dann auch wieder bunt, kreativ – charmant.

 

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