Geheimnis gelüftet: Woher kommt das Döner-Kebab-Logo?

Nach einer dreijährigen Recherche machte ein Podcast-Team den Grafiker des Döner-Kebab-Kultlogos ausfindig.
Fast jeder von uns hat es mindestens einmal gesehen: Das Logo mit dem freundlichen Mann, der mit einem langen Messer am Dönerspieß etwas Fleisch abschneidet. Jahrzehntelang fragten sich zahlreiche Menschen, woher das bekannte Logo kommt. Nun wurde das Geheimnis endlich gelüftet.
Geheimnis in Podcast gelüftet
In dem ARD-Podcast "OBSESSED - Döner Papers" hat sich Journalistin Aylin Doğan damit beschäftigt, die Herkunft des bekannten Logos herauszufinden. Nach drei Jahren Recherche konnte Doğan mit ihrem Team den Künstler hinter der Zeichnung ausfindig machen: Mehmet Unay.
Der pensionierte Grafiker hat 1987 für ein türkisches Reiseunternehmen gearbeitet. Nebenbei hat er Grafiken für Prospekte, Handzettel und Kataloge designt. So kam es auch zu dem bekannten Logo mit dem sympathischen Dönermann – Unay gestaltete das Bild für ein neues türkisches Restaurant und kreierte das Logo für eine kleine Entlohnung. "Das war nicht unsere Absicht, ein berühmtes Logo zu machen. Der Auftrag war ein Lückenfüller", erklärte Unay gegenüber dem Podcast-Team.
So ist das Döner-Logo entstanden:
- Mehmet Unay hat sich aus dem vorhandenen Bildverlagskatalog der Marke Letraset bedient und das Foto eines Spitzenkochs ausgesucht.
- Der Grafiker bearbeitete die Zeichnung und tauschte den Rollbraten, der in der Hand des Kochs lag, mit einem Dönerspieß aus.
- Außerdem wurde das Messer mit einer längeren Version ersetzt. Das Design hätte nur eine Stunde seiner Zeit in Anspruch genommen.
- Eine andere Person habe noch den Schriftzug "Döner Kebab" über die Grafik hinzugefügt.
Nie Patent beantragt
Der Auftrag für das Kultlogo wurde in Unays Firma nicht einmal in den Akten festgehalten. Dementsprechend hatte der Grafiker auch nie ein Patent beantragt – dabei bleibt er bis heute, denn er sieht die Illustration als Zusammenarbeit von mehreren Menschen. Unay freut sich, dass das Logo so bekannt geworden ist.
Laut ARD würden dennoch zahlreiche Menschen versuchen, das Logo beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen zu lassen – auch wenns sie nichts damit zu tun haben.
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