Nach Entlassung: "Maschsee-Mörder" vermarktet eigene Tat mit T-Shirts

Verkauf von T-Shirts: "Maschsee-Mörder" vermarktet seinen Tat im Netz.
Mit einer perfiden PR-Aktion sorgt Alexander K., auch bekannt als der "Maschsee-Mörder", nach seiner Haftentlassung erneut für Schlagzeilen. Der 37-Jährige, der 2013 wegen Mordes an einer Frau verurteilt wurde, weil er ihre Leichenteile im Maschsee versenkt hatte, verkauft seit Kurzem T-Shirts, auf denen er seine eigene Tat provokant inszeniert.
Alexander K. vermarktet Tat auf TikTok
Im Netz dürfte der 37-Jährige seit Kurzem einer neuen Beschäftigung nachgehen: Er verkauft Merchandise-Artikel, in denen er klar Bezug auf seine Tat nimmt. Auf einem Shirt prangt etwa der zynische Slogan: "Ich überlebte ein Date – Maschsee-Mörder". Auf der Rückseite steht "Problem gelöst". Begleitet wird der Verkauf von selbstironischen TikTok-Videos, in denen Alexander K. selbst vor der Kamera steht und für die Produkte wirbt.
"Krank" oder "kultig"? Das Netz ist gespalten
Die Reaktionen im Netz reichen von Fassungslosigkeit bis hin zu makabrer Bewunderung. "Was Andrea [red. das Opfer] wohl davon halten würde?", fragt ein Nutzer unter einem seiner Clips. Ein anderer kommentiert schlicht: "Das ist krank." Dennoch erhält Alexander K. Zuspruch – seine Videos erreichen tausende Views, manche User feiern ihn gar für seinen "Mut" und bestärken ihn mit Kommentaren wie "Geil, geil, geil Junge, meinen Support hast du und lass dich nicht ärgern".
Neues "Interview" mit pikanten Details angekündigt
Gleichzeitig kündigte der 37-Jährige ein Interview mit dem umstrittenen YouTuber Ali Osman an, in dem er "die wahre Geschichte der Mordnacht" erzählen will. Bereits jetzt behauptet er, vieles von dem, was bislang über ihn berichtet wurde, sei falsch. Eigentlich hätte das Interview am 26. Juli 2025 online gehen sollen, bislang ist das Video dazu aber weder auf dem Profil von Alexander K. noch von Osman auffindbar.
Angehörigen beginnt das Trauma von vorn
Dass der Täter heute nicht nur frei ist, sondern auch seine Tat öffentlich inszeniert, ist für die Angehörigen der Ermordeten kaum zu ertragen. Julian Hamed, Sohn des Opfers, leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und spricht im True-Crime-Podcast Mord auf Ex von einem erneuten "emotionalen Überfall" durch die Aktionen des Täters. Er sammelt Spenden für eine zivilrechtliche Klage.
Fachleute sind alarmiert – aber vorsichtig
Auch Kriminologe und Ex-Justizminister Christian Pfeiffer sieht die Entwicklung im Netz mit Sorge. Zwar werde Alexander K. weiterhin streng überwacht, doch es sei "völlig offen", ob seine Therapie tatsächlich wirksam war: "Es ist unklar, wie er heute zur Tat steht und ob er sie bereut – oder immer noch Gewaltfantasien hat", erklärte er im Interview mit der Neuen Presse.
Hintergrund zur Tat
Alexander K. wurde im Jahr 2013 vom Landgericht Hannover wegen Mordes an der 44-jährigen Andrea B. zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die Frau, eine Gelegenheitsprostituierte, wurde in Alexander K.s Wohnung brutal getötet, zerstückelt und ihre Leichenteile im Maschsee entsorgt. Spaziergänger entdeckten damals Teile des Torsos am Nordufer.
Wegen schwerer Persönlichkeitsstörungen sowie Alkohol- und Drogenmissbrauchs galt der 37-Jährige als vermindert schuldfähig. Zunächst wurde er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Im Jahr 2021 verließen die Behörden sich auf das Gutachten, dass keine psychiatrische Erkrankung mehr vorliege. Der Rest seiner Strafe wurde in der JVA Sehnde verbüßt. Im Mai 2025 kam er vorzeitig frei, offiziell wegen angerechneter Freistellungstage.
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