Selbst ist der Strom

Photovoltaik-Anlage
Wir zeigen Ihnen, wie eine Photovoltaikanlage funktioniert, wie sie zu Hause aus Sonnenlicht elektrischen Strom erzeugt und was man sonst noch alles über ihre Funktionsweise wissen muss.

Österreich ist ein Photovoltaik-Land. Im Zuge der Energiekrise im Winter 2022/23 erlebten Photovoltaikanlagen einen wahren Boom. Die Marktentwicklung im Jahr 2023 war gut zweieinhalb Mal so hoch wie 2022. Und auch 2024 konnte das hohe Level gehalten werden.

Einfaches Prinzip, große Wirkung

Die Hauptkomponenten von Photovoltaikanlagen sind viele Solarzellen, die Strom produzieren können, sobald Licht auf das Zellmaterial trifft. Dadurch werden Elektronen angeregt und durch ein elektrisches Feld in der Zelle entsteht Spannung, wodurch Strom erzeugt wird. Dabei handelt es sich um Gleichstrom, unser Stromnetz benötigt jedoch Wechselstrom. Aus diesem Grund wird ein Wechselrichter zwischengeschaltet, der den Strom umwandelt und ihn so verbrauchbar macht.

Wohin mit dem Strom?

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, den produzierten Strom zu verwenden: Sie können ihn entweder direkt verbrauchen, ihn ins öffentliche Stromnetz einspeisen oder in einem Stromspeicher, der separat erworben werden muss, zwischenspeichern. Letztere Variante bietet den großen Vorteil, dass Sie selbst dann Solarstrom nutzen können, wenn keine Sonne scheint. Und nicht vergessen: Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist erforderlich.

Ideale Position

Die Leistungsfähigkeit einer Photovoltaikanlage hängt in erster Linie von ihrer Größe ab. Mehr Solarmodule können mehr Strom produzieren. Allerdings ist es nicht unwesentlich, wo genau Sie die Panele platzieren. Am besten geeignet, die optimale Leistung aus der Anlage zu holen, sind Dächer mit Sonnenausrichtung und einem Neigungswinkel von etwa 20 bis 50 Grad.

Was, wenn ich in einer Wohnung wohne?

Man kann Photovoltaik nicht nur nutzen, wenn man im Besitz eines Hauses ist. Sogar für den Balkon gibt es inzwischen sogenannte Balkonkraftwerke (auch: Mini-PV-Anlagen). Diese kann man selbst installieren, indem man die Panele am Geländer anbringt. Für die Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom kommt ebenfalls ein Wechselrichter ins Spiel, über eine (Wieland-)Steckdose wird der produzierte Strom ins Hausstromnetz eingespeist. Den können Ihre Haushaltsgeräte nutzen, sobald Sonnenlicht auf die Solarmodule trifft. Beachten Sie allerdings: In Mietwohnungen sind Mini-Kraftwerke meist bewilligungspflichtig, etwa wegen der Geländerbefestigung. Außerdem darf die Einspeiseleistung 800 Watt nicht überschreiten, was in der Regel über den Wechselrichter geregelt wird.

Einsatzzweck

Was wird gefördert? Im „Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz“ ist klar geregelt, welche Förderungsvarianten für PV-Anlagen und Stromspeicher bestehen. Zunächst sollte auf Bundesebene angesucht werden. Hier richtet sich die Förderhöhe nach der Kategorie bzw. der Leistung der Anlage. Auch auf Landes- und sogar auf Gemeindeebene gibt es Förderungen, die sehr individuell gestaltet sind und je nach Wohnort unterschiedlich ausfallen. Für Stromspeicher gibt es einen fixen Fördersatz von 150 Euro/kWh und seit Juni 2025 besteht die Möglichkeit einer zusätzlichen Bonuszahlung, sollte die installierte Anlage „Made in Europe“ sein. Informieren Sie sich im Vorfeld etwa auf oesterreich.gv.at oder oem-ag.at über die zu erwartenden Fördermittel.

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