Hightech am Finger

Smartring_1
Was smarte Ringe können und worauf man vor dem Kauf achten sollte.

Auf den ersten Blick sehen sie aus wie gewöhnliche Schmuckstücke, doch bei ihnen handelt es sich um elektronische Wearables im Miniformat: Smarte Ringe sind auf der Innenseite mit Sensoren ausgestattet und erfüllen die Funktion eines Fitnesstrackers. Sie messen Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung, Hauttemperatur und Atemfrequenz, analysieren die Schlafqualität und erfassen körperliche Aktivitäten. Außerdem bieten einige Modelle eine Stress- und Erholungsanalyse sowie eine Zyklusüberwachung. Genauso wie Fitnesstracker und Smartwatches werden sie via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden, die Einrichtung erfolgt über die jeweilige App. Smarte Ringe bestehen meist aus hypoallergenem Titan und sind deutlich teurer als ähnlich ausgestattete Fitnesstracker. Ihre Akkulaufzeit ist hingegen mit jener von Fitnesstrackern und vielen smarten Uhren vergleichbar, sie beträgt je nach Modell 4 bis 12 Tage. Damit sind sie in jedem Fall ausdauernder als die „Apple Watch“ und Uhren mit Googles „Wear OS“, denn diese müssen spätestens nach dem zweiten Tag wieder an die Steckdose.

Der richtige Finger

Wer mit einem smarten Ring liebäugelt, sollte sich zuerst überlegen, an welchem Finger er ihn tragen möchte. Einige Hersteller empfehlen den Zeigefinger, da dieser einen starken arteriellen Blutfluss aufweist und der Ring am Zeigefinger einen guten Halt hat, wodurch präzisere Messwerte gewährleistet werden. Es sind aber auch andere Finger geeignet. Unabhängig von der Fingerwahl sollte man den Ring an der nicht dominanten Hand tragen, da er dadurch seltener durch die Berührung mit Gegenständen verrutscht und weniger Kratzer abbekommt. Wer auf dem Finger eine Tätowierung oder ein Muttermal hat, muss jedoch aufpassen, denn beides kann den optischen Sensor beeinträchtigen und zu Erkennungsproblemen führen.

Smartring_2

Die korrekte Größe

Nach der Wahl des bevorzugten Fingers muss die passende Größe ermittelt werden. Der Ring sollte bequem, aber nicht zu locker sitzen, damit die Sensoren ihre Messungen korrekt durchführen können. Aus diesem Grund lässt sich bei vielen Anbietern ein kostenloses Größenprobierset anfordern. Erst nachdem man die korrekte Größe ermittelt hat, sollte der eigentliche Ring bestellt werden.

Vorteile

Im Vergleich zu Fitnesstrackern oder Smartwatches bieten smarte Ringe einige Vorzüge. Sie sind kleiner, leichter und stören dadurch weniger im Alltag. Speziell beim Schlaftracking bieten die nur einige Gramm leichten Wearables einen höheren Tragekomfort. Außerdem sehen sie nicht auf den ersten Blick nach Technik aus, sondern mehr nach einem modischen Accessoire. Und da sie weder Display noch sichtbare Benachrichtigungs-LEDs besitzen, sorgen sie für keinerlei Ablenkung.

Smartring_3

Nachteile

Nicht bei jeder Aktivität ist ein smarter Ring die erste Wahl. Wer beim Laufen oder Radfahren den zurückgelegten Weg tracken möchte, muss das Smartphone mitnehmen, denn einen GPS-Empfänger haben die Ringe nicht. Mangels Display ist das Mobiltelefon auch erforderlich, um die ermittelten Daten abzulesen. Und dann gibt es auch Sportarten wie Klettern, Boxen oder Krafttraining, bei denen ein Ring störender sein kann als ein Armband oder eine Uhr. Die meisten smarten Ringe kommen ohne Abo und somit ohne Folgekosten aus. Eine Ausnahme ist hier der „Oura Ring 4“. Für den vollen Funktionsumfang inklusive detaillierten Auswertungen ist eine Mitgliedschaft um 5,99 Euro pro Monat erforderlich. Ein smarter Ring ersetzt keine vollwertige Smartwatch, sondern vielmehr einen Fitnesstracker ohne GPS. Im Gegensatz zu diesem ist er jedoch deutlich diskreter, optisch ansprechender und weniger störend.

Kommentare