Atil Kutoglu gibt Tipps für die perfekte Ballnacht

Das Modehaus Peek & Cloppenburg ist erstmals Partner des Wiener Opernballs. Eine Kooperation, die eine kreative Zusammenarbeit mit dem Designer Atil Kutoglu nach sich zog. Gemeinsam mit ihm entstand eine vierteilige Ballkleid-Kollektion namens "Alles Walzer". Drei Kreationen für die Debütantinnen, eine smaragdfarbene Robe für die beiden Tanzlehrerinnen. Doch nicht nur für das ausgewählte Publikum wurden diese Traumkleider kreiert, auch für Modebegeisterte: In limitierter Auflage sind die Kleider seit Dezember in den P&C-Weltstadthäusern erhältlich. Ihren großen Auftritt feiern sie allerdings diese Woche: am legendären Wiener Opernball. Deshalb baten wir den Kreativkopf zum Interview – damit er verrät, worauf eine Ballkönigin modisch setzen soll. Schließlich heißt schon am Donnerstag: "Alles Walzer".

Kurier: Vier verschiedene Kleider zu kreieren, ist eine Leistung. Ihre Ideen stammen aus Ihren Heimatstädten - New York, Wien und Istanbul. Wie lässt sich das modisch übersetzen?
Atil Kutoglu: Genau, meine drei Stationen in meinem Leben Wien, NY und Istanbul, haben mich inspiriert. Ich bin fasziniert von den Upper East Side Girls – immer schick und top! Die große Chiffon-Masche beim Kleid ‚ New York‘ reflektiert daher eine 'Park Avenue Prinzessin'. Der kurvige Bosporus kommt am besten in unserem Modell ‚ Istanbul‘ zum Ausdruck: mit viel Asymmetrie, sich schlängelnden Organza- und Ripsbändern. Und die Robe ‚ Wien‘ ist einfach Romantik pur für mich und daher die moderne Interpretation einer Sissi, mit viel Seidentüll und Drapierungen …

Wie genau haben Sie sich für das Projekt vorbereitet?
Ich habe mir vorgestellt, wie Debütantinnen, feenhaft, in die Staatsoper einziehen, strahlen, was sie in diesem romantischen Moment wohl empfinden, wie sich die vielen Schichten Tüll und Organza beim Hereinschreiten und Walzertanzen anfühlen ... und habe losgezeichnet.

Der Opernball ist mehr eine Institution als bloß ein Event. Was bedeutet der Ball für Sie persönlich?
Ich habe so viele schöne Erinnerungen an den Opernball: Sonja Kirchberger, Dagmar Koller, Barbara Wussow und Nicole Beutler tanzten dort mehrmals in meinen Kreationen. In den letzten Jahren bin ich so viel international unterwegs gewesen, dass mich heuer die Einladung in die Peek & Cloppenburg-Loge besonders freut. Diesmal glänzen dann die Tanzlehrerinnen und die eine oder andere Debütantin in meinen Designs…

Wie würden Sie den Stil des Wiener Opernballs beschreiben?
Einzigartig, märchenhaft, opulent, traditionell, unendlich elegant und dank der lieben Desi gleichzeitig durchaus auch immer mehr jung und hip!

Was macht eine Ballrobe aus?
Das perfekte Kleid muss zum Stil der Trägerin passen, ihren Proportionen schmeicheln, tanzbar beziehungsweise bequem sein – das habe ich in meinen Jahren in New York gelernt. Und es soll ruhig, bei aller Tradition, auch die aktuellen Trends widerspiegeln.

Und worauf sollte man bei einem Debütantinnen-Kleid achten?
Auf einen vielschichtigen, bodenlangen Prinzessinnenrock, der beim Linkswalzertanzen schön schwingt und ein Bustier, das die jungdamenhaft-zarte Figur betont. Aber moderner gelöst mit schrägen Drapierungen oder Bändern im Bandagen-Look. Das sorgt nebenbei für den optimalen Sitz beim Tanzen!

Wenn Sie an die letzten Jahre denken, gibt es ein Kleid oder Trägerin, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Ja! Die liebe Dagmar Koller in einem Rauleder-Kleid von mir in den 90-ern war ein Hit!

Welche Farben sind heuer en vogue?
Schmucksteinfarben: Smaragdgrün ist der Favorit. Die Tanzlehrerinnen werden bei der Eröffnung damit einschreiten. Dank der Kooperation ist mein Design also erstmals auch für „normale“ Ballgeherinnen erhältlich, zumindest für die Schnellsten.

Was sind To-Does oder No-Goes beim Ball?
Oversize-Clutches gehen gar nicht, eine kleine, funkelnde Minaudière (kleine Abendtasche, meistens in Form einer Box-Clutch, Anm.) ist perfekt.

Was ist Ihr persönlicher Stylingtipp für die weiblichen Ballgäste?
Die Nacht ist lang und will durchtanzt werden, also auch an den Komfort denken! Und bitte keine verrückten Haare und Make-up, sondern ein halbwegs natürlicher Look. Weniger ist da manchmal mehr!

Ihre persönlichen Schlussworte zum Opernball?
Der Opernball ist ein Wiener Traum, eine österreichische Marke. Ich wünsche den Debütantinnen und Tanzlehrerinnen viel Glück für die Eröffnung, es klappt alles bestimmt wunderbar! Ich drücke die Daumen aus der P&C-Loge heraus.