Designerin Kate Spade mit 55 Jahren gestorben
Die prominente US-Modedesignerin Kate Spade ist tot. Die 55-Jährige habe sich in ihrer Wohnung an der Park Avenue in New York das Leben genommen, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag (Ortszeit). Sie habe einen Abschiedsbrief hinterlassen. Die Modewelt reagierte bestürzt.
Spade wurde vor allem durch ihre Handtaschen berühmt, die zur Ausstattung der Kult-TV-Serie "Sex and the City" gehörten. Für ihre Fans war Kate Spades Mode der Inbegriff der New Yorker Ästhetik - elegant, aber nicht aufdringlich. Die frühere Journalistin kombinierte in ihrer 1993 gestarteten Modelinie heitere Farben und Muster mit schlichten Schnitten und fand mit ihren Schöpfungen viel Anklang bei beruflich erfolgreichen Frauen. Spades Angehörige sprachen von einer Tragödie und baten um Respekt für ihre Privatsphäre. Die Designerin hinterlässt einen Ehemann und eine Tochter im Teenager-Alter.
"Unschätzbarer Einfluss"
Prominente in den USA und die Modewelt reagierten bestürzt auf den Tod der erfolgreichen Designerin. Diane von Fürstenberg, die Präsidentin des US-Modebranchen-Verbands CFDA, würdigte Spades wegweisende Arbeit: "Sie hatte einen unschätzbaren Einfluss auf die Mode in Amerika und auf das Image amerikanischer Modeaccessoires in der Welt."
Bereits drei Jahre nach der Gründung eröffnete Kate Spades Label eine große eigene Boutique in New Yorks Modeviertel Soho. Ihr Stil war so sehr mit der Stadt verbunden, dass sie ihre Firma schließlich "Kate Spade New York" nannte. Weltweit betrieb das Unternehmen zuletzt rund 300 Geschäfte, der Umsatz lag 2016 bei 1,38 Milliarden Dollar (1,18 Milliarden Euro).
In der Firma, die ihren Namen trug, hatte Spade allerdings schon seit Jahren keine Verantwortung mehr. Bereits 1999 hatte sie um 34 Millionen Dollar (29,12 Mio. Euro) eine Mehrheit an eine Kaufhauskette veräußert, vor rund zehn Jahren verkaufte sie dann den Rest um 59 Millionen Dollar (50,54 Mio. Euro). Später gründete sie eine neue Modelinie mit dem Namen Frances Valentine.
Kate Spades berühmteste Kreation war die Handtasche "Sam" - ein schlichtes schwarzes rechteckiges Stück. Erst in diesem Jahr kam es in neuen Farben wieder auf den Markt. Das heutige Management von Kate Spade würdigte die Gründerin nach der Todesnachricht als "Visionärin". "Wir zollen ihr Respekt für all die Schönheit, die sie in die Welt gebracht hat."
US-Prominente wiesen in ihren Reaktionen auf Spades Tod auch auf die Wichtigkeit der Suizid-Prävention hin. Präsidententochter Ivanka Trump schrieb: "Der tragische Tod von Kate Spade ruft uns schmerzhaft ins Bewusstsein, dass wir niemals wirklich vom Schmerz oder den Lasten anderer wissen. Wenn Sie mit Depression kämpfen und über Suizid nachdenken, nehmen Sie bitte Hilfe in Anspruch."
Der New Yorker Psychiater Robert Dicker wies darauf hin, dass Berichte über die Selbsttötung von Prominenten oft eine Erhöhung der Suizid-Versuche anderer Menschen nach sich zögen. "Wir wollen jedem klar machen, dass es Hilfe gibt", sagte der Vize-Direktor des Zucker-Hillside-Krankenhauses.
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