Fast 6 Jahre Haft: Schwager von König Felipe muss hinter Gitter
Bitterer Rückschlag für die spanischen Royals: Am Dienstag hat das Oberste Gericht in Madrid eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten für Iñaki Urdangarín (50), den Schwager von Spaniens König Felipe VI. bestätigt. Ein Sprecher des Königshauses ließ prompt vermelden, man habe "absoluten Respekt" für die Entscheidung der Justiz.
Haftantritt am kommendem Montag
Der frühere Handballstar war im Februar 2017 von einem Gericht in Palma de Mallorca wegen Veruntreuung von sechs Millionen Euro Steuergeldern sowie wegen Geldwäsche, Urkundenfälschung und Betrugs zu sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Die Anwälte Urdangaríns hatten damals gegen das Urteil Berufung eingelegt. Das Oberlandesgericht entschied jetzt, dass der Königsschwager bis Montag seine Haftstrafe antreten muss.
Freispruch für Infantin Christina
Infantin Cristina von Bourbón und Griechenland (53) war unter anderem Co-Präsidentin einer der Firmen ihres Gatten, die vermeintlich "gemeinnützige Stiftung "Nóos", und der Beihilfe zum Steuerbetrug bezichtigt worden, sie wurde jedoch im Prozess in Palma freigesprochen. Christina ist die jüngere der beiden Schwestern von Felipe und Nummer sechs in der spanischen Thronfolge.Insgesamt wudren in dem Fall 17 Verdächtige angeklagt. Verwickelt war unter anderem auch der frühere Regionalpräsident der Balearen, Jaume Matas, der zu drei Jahren und acht Monaten Freiheitsentzug verurteilt wurde. Für Urdangaríns wichtigsten Geschäftspartner, Diego Torres, gab es fünf Jahre und acht Monate Freiheitsentzug.
Schlimmster Skandal in der spanischen Monarchie
Der bereits im Jahr 2011 ausgebrochene Skandal war mit Sicherheit einer der größten in der Geschichte der spanischen Monarchie. und führte zu einem raschen Imageverlust des Königshauses. Im Zusammenhang mit den ganzen Problemen dankte Cristinas Vater Juan Carlos I. im Juni 2014 zugunsten von Felipe ab.
Seit der Zuspitzung der Finanzaffäre vor mehr als vier Jahren hat das Ehepaar Urdangarín kaum noch Kontakt zum Königshaus. So wurden die beiden nicht nur von allen offiziellen Terminen der "Casa Real" gestrichen, auch privat soll man auf Distanz gegangen sein.
Nach Genf versetzt
Das Paar lebt daher samt der vier Kinder seit fünf Jahren in Genf. Cristina war 2013 inmitten des Skandals von ihrem Arbeitgeber, einer spanischen Großbank, dorthin versetzt worden. In jedem Fall ist es die Absicht der Infantin, ihre Kinder so weit wie möglich zu schützen. So wird wohl sie diejenige sein, die ihren Gatten im Gefängnis besuchen wird.
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