Sarah Connor: "Bedürfnis, was Anständiges zu machen"
Als Sängerin Sarah Conner mit 18 ihren Durchbruch feierte, war sie jemand völlig anderes. Refrains, die ins Ohr gehen, coole Kostüme und das Image einer Pop-Prinzessin gehörten lange zum Alltag der heute 39-Jährigen.
Doch davon hat sie Abstand genommen, vor allem, weil Blitzlichtgewitter und Liebe von Fans ihr als Lebensinhalt nicht ausreichten. "Wenn man Anerkennung sucht und man nur gerne auf der Bühne stehen möchte, wenn man Leute möchte, die einem zurufen und das Blitzlichtgewitter – wenn das alles ist, was du willst, dann glaube ich, dass dein Schicksal vorbestimmt ist. Dann bist du prädestiniert dafür, daran zu zerbrechen", eröffnet sie im Interview mit RTL. Connor weiß, wovon sie spricht. Auch bei ihr folgten nach einem verhältnismäßig steilen Karriereweg Burnout und Depressionen.
Musik mit Seele und Inhalt
Offenbar haben vor allem die Geburten ihrer vier Kinder viel bei der Sängerin bewegt, sie möchte lieber Vorbild als Popstar sein. "Irgendwann war da das Bedürfnis, etwas Anständiges zu machen. Etwas mit Seele, mit Kopf, mit Verstand und mit Inhalt. Ich habe das Gefühl, ich kann meinen Kindern nicht immer sagen, dass sie in die Schule gehen, Abitur machen und studieren sollen, und wenn sie fragen: 'Und was machst du?' ist die Antwort: 'Ich singe und sehe schön aus dabei.'"
Die Anerkennung und den Applaus des Publikums für ihre Musik liebe sie natürlich trotzdem, habe aber "über die Jahre gelernt, das Selbstwertgefühl nicht davon abhängig zu machen."
Zuletzt erregte Sarah Connor mit ihrem Song "Vincent" Aufmerksamkeit. Im Lied geht es um einen homosexuellen Jungen, kurz vor seinem Outing. Viele Radiosender verbannten "Vincent" von ihren Spielplänen, Ö3 gab den Song allerdings trotz Kontroverse zum Besten.
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