Roseanne: Heftige Kritik für "Adolf Hitler"-Fotos

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Als Hitler verkleidet schob Roseanne Barr für ein Fotoshooting"Lebkuchen-Juden" in den Ofen. Fans rufen nun zum Boykott ihrer Serie auf.

Die 90er-Erfolgsserie " Roseanne" hat nach zwei Jahrzehnten Pause ein erfolgreiches Comeback hingelegt. Die Sitcom über eine Arbeiterfamilie rund um Hauptdarstellerin Roseanne Barr hatte vergangene Woche in den USA auf dem Sender ABC Premiere gefeiert und größtenteils positive Kritik eingeheimst. Nun wird im Netz zum Boykott der Serie aufgerufen – nachdem alte Aufnahmen von Barr aufgetaucht sind, auf denen sie als Hitler verkleidet zu sehen ist.

Kritik für Hitler-Fotos

Für ein Fotoshooting posierte die Schauspielerin 2009 als Adolf Hitler: Mit Schnauzer und Hakenkreuzbinde schiebt sie "Lebkuchen-Juden" in den Ofen. Obwohl die Bilder für das jüdische Satiremagazin Heeb aufgenommen wurden, hagelt es im Netz Kritik für die Schauspielerin.

Zahlreiche Fans zeigen sich entsetzt und rufen dazu auf, die Neuauflage von "Roseanne" zu boykottieren.

 

Roseanne verteidigte "tieferen Sinn" der Bilder

Laut dem Magazin Heeb sei die Fotostrecke Barrs Idee gewesen. Sie habe damals gescherzt, die "Reinkarnation des Führers höchstpersönlich" zu sein.

Barr selbst wurde mit den kontroversen Aufnahmen bereits 2011 konfrontiert. Damals hatte die Comedy-Queen im Interview mit "The Green Room"-Moderator Paul Provenza beteuert, dass hinter den Fotos ein tieferer Sinn stecke: "(Die Kritik) hat mich wirklich aufgeregt. Sie meinten: 'Du machst Witze über Menschen im Ofen', aber das mache ich nicht... Es gibt eine andere, tiefere Ebene dazu."

Sie habe zeigen wollen, dass es seit dem Holocaust viele weitere gegeben hätte. "Das ist, was ich versucht habe, damit zu sagen. Jesus Christus, Holocausts sind heute alltäglich, es ist wie Keksebacken."

Auch "Roseanne"-Produzent Bruce Helford nahm gegenüber dem Hollywood Reporter Stellung zu den Aufnahmen und rief dazu auf, den Fotos keine Aufmerksamkeit zu schenken.

"Ich weiß, dass Roseanne eine starke Unterstützerin Israels ist", so Helford. "Ich kann mir vorstellen, dass das ganze ironisch gemeint ist." Er hoffe, dass sich Fans der Serie von den kontroversen Aufnahmen nicht beeinflussen lassen: "Meiner Meinung nach sollten die Leute die Serie weiterschauen und sie alleine nach ihrem Wert beurteilen."

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