Der Bart muss ab!" So eröffnet
Rainer Wöss (52) das KURIER-Interview, das aus terminlichen Gründen beim Friseur stattfindet – "und, weil ich
Erich Johams Hippie-Salon endlich kennenlernen wollte", so der Hauptdarsteller des neuen
Karl Markovics-Films "Superwelt", der am Dienstagabend bei der Grazer Diagonale und gestern im Wiener Gartenbau im Beisein von
Wöss’ Filmfrau "Gabi",
Ulrike Beimpold, präsentiert wurde.
Doch zuvor musste der in
Linz geborene Schauspieler unter des Coiffeurs Messer, um jenes "Gewächs im Gesicht" loszuwerden, das er bereits für sein nächstes Projekt stehen gelassen hatte. "Ich habe gerade mit
Josef Hader für den Oberösterreich-Landkrimi gedreht", berichtet
Wöss, der mit Schauspielerin
Verena Berger und Tochter
Lina (13) in
Berlin lebt.
So richtig "spießig", wie er selbst sagt, in einem Haus mit Garten, in dem er sich für seine Rolle als Hannes in "Superwelt" vorbereitete. "Ich habe Kartoffel angebaut & gegrillt, wie es auch der Hannes macht, während er neben seiner Ehefrau herlebt ..." Bis eines Tages Gott mit Gabi zu sprechen beginnt.
"Faszinierend, denn schließlich steckt in jedem Mann ein gewisser Hannes, der stumpf dahinlebt und erst wachgerüttelt werden muss", stellt
Wöss fest. Das Erfolgsgeheimnis des Films sei, dass "
Ulrike und ich uns sofort riechen konnten. Wichtig, wenn man die Abwesenheit von Nähe in einer Partnerschaft spielen muss." Und natürlich: "
Markovics als sehr, sehr liebevoller, aber auch sehr anspruchsvoller Regisseur, der eines Tages sagte: ,Spiel’ ma nix vor: Du bist deshalb da, weil du du bist!‘ Klingt einfach, ist aber das Schwerste, weil man genau wissen muss, wo man steht."
Und welche Rolle spielen Gott & Glauben im Leben des "sehr katholisch" (in einer Familie mit fünf Kindern) aufgewachsenen Künstlers? "Mein Glaube ist in Erlebnissen, in der Kommunikation mit Menschen und in der Natur manifestiert. Ich war neun Jahre im Internat in Wilhering, unterrichtet von klerikalem Personal. Ich gehe noch immer in die Kirche, hinterfrage sie aber natürlich. Wir haben damals das Glück gehabt, nicht missbraucht worden zu sein. Wir haben nämlich ,nur‘ Watschen abbekommen ..."
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