Prinz William: "Habe all meine Probleme mit nach Hause genommen"

Prinz William: "Habe all meine Probleme mit nach Hause genommen"
Ungewohnt offen sprach Prinz William über seine schlimmen Erfahrungen im Job.

Zusammen mit seiner Frau, Herzogin Kate, und seinem Bruder Harry setzt sich Prinz William schon seit Jahren für Menschen mit psychischen Problemen ein. Als er nun im Namen der "Heads Together"-Stiftung eine neue Webseite in Bristol einweihte, gab er zu, dass er selbst während seiner Zeit als Rettungspilot unter der psychischen Belastung seines Arbeitsalltags zu leiden hatte.

"Irgendwann bricht unsere Schutzhülle"

"Ich habe all das mit nach Hause genommen, ohne es zu merken. Man sieht jeden Tag so viele traurige Sachen, dass man denkt, das ist normal", erzählte Prinz William, der zwei Jahre lang als Rettungspilot im Einsatz war. "Du wirst ständig mit Verzweiflung, Traurigkeit und Verletzungen konfrontiert", so William weiter. "Die Zermürbung nimmt zu und du hast nie wirklich die Gelegenheit, den Ballast abzuladen, wenn du nicht vorsichtig bist."

"Wir sind alle nur Menschen und wir sagen uns, dass wir einen Job zu erledigen haben", sagte der Prinz. "Aber irgendwann bricht unsere Schutzhülle".

Prinz William: "Habe all meine Probleme mit nach Hause genommen"
Prinz William: "Habe all meine Probleme mit nach Hause genommen"

Eine Rettungspilotin, die selbst wegen ihrer Erfahrungen in ihrem Beruf mit einer posttraumatischen Belastungsstörung diagnostiziert wurde, zeigte sich über die ehrlichen Worte des Prinzen erleichtert: "Zu hören, dass er zugibt, wie gut es ist, über diese Dinge zu sprechen und wie positiv diese Erfahrung sein kann", sei wunderbar. "Und es trägt dazu bei, dass die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen abnimmt."

Prinz William hatte sich im Juli 2017 nach seinem letzten Arbeitstag als Rettungspilot in einem in der Eastern Daily Press veröffentlichten Brief bei seinem "unglaublichen Team" bedankt.

"Ich möchte meinen Kollegen, Team-Mitgliedern und den Mitarbeitern von East Anglia, denen ich so stolz gedient habe, danken", schrieb er. "In den vergangenen zwei Jahren habe ich Menschen aus der ganzen Region in verzweifelter Lage getroffen. Als Teil des Teams wurde ich in ihre Häuser gelassen und durfte an extremen Emotionen teilhaben, von Erleichterung, dass wir jemandem eine Überlebenschance geben konnten, bis zu tiefer Trauer."

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