Turrini: Hedy Lamarr "war Zumutung für die Menschen"

Die Schauspielerin Hedy Lamarr (1914-2000) galt einst als schönste Frau der Welt. Eine Nacktszene machte sie berühmt. Sie erfand aber auch jene Technologie, die die heutige Telekommunikation ermöglichte. Am Donnerstag startet das Theater in der Josefstadt mit der Uraufführung von Peter Turrinis neuem Stück "Sieben Sekunden Ewigkeit" ins neue Jahr.
"Ich habe immer wieder über sie gelesen und je mehr ich las, desto größer wurde meine Faszination für sie. Bis ich dann den Mut hatte, aus all diesen Vorfindungen Erfindungen zu machen, also ein Stück zu schreiben, vergingen Jahre. ... Sie war eine Zumutung für die Menschen ihrer Zeit und wäre es noch heute. Sie sehnte sich nach Zugehörigkeit, heiratete fünf Männer und verließ sie, wenn aus Liebe Langeweile wurde. Sie war ein Star in Hollywood und spottete über das sogenannte Glamouröse. Sie war eine geniale Erfinderin, aber was von ihr übrigblieb, war ein 7 Sekunden langer Nacktauftritt im Film "Ekstase". Sie hatte einen unbändigen Freiheitsdrang. Als sie nicht mehr die "schönste Frau der Welt" war, sondern von Alter und Trunksucht gezeichnet, war sie die Lächerlichste für ihre Umgebung. In Wahrheit war sie die Größte, auch im Untergang."
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