Netrebko erfüllt Kindertraum

Ein Traum von Sängerin Anna Netrebko (43) geht in Erfüllung: Ab 12. Juni werden Kinder auf Schloss Esterházy in Eisenstadt von der "Schneekönigin" verzaubert. Die Opern-Diva, die mit 16 Jahren im Mariinski Theater in St. Petersburg die Hauptrolle der Gerda sang, fungiert als Schirmherrin und Mitgestalterin.


Der kinderopernerfahrene Dirigent, der seine Karriere im Kinderzelt der Wiener Staatsoper begann, legt größten Wert auf die Aufmerksamkeit der jungen Opernfans: "Kinder sind das schwierigste Publikum. Sie sind gnadenlos und heucheln kein Interesse. Ihr Applaus ist das größte Kompliment."
Der aus dem deutschen Bad Segeberg stammende 35-Jährige träumte schon früh von einer Karriere am Dirigentenpult. "Im Alter von fünf Jahren hat mich Mozarts ,Requiem‘ begeistert, obwohl meine Eltern gar keine Klassikfans waren", erzählt Januschke, der nach dem Klavier- und Musikwissenschafts-Studium am Wiener Konservatorium zum Dirigenten ausgebildet wurde.
Die Faszination an der Arbeit als künstlerischer Leiter, liege darin "gestalten zu können und alles aus einem Stück herauszuholen". Das Schwierige: "Ein Orchester, in dem meist viele weit älter sind als ich, mitzureißen, zu lenken und sich durchzusetzen. Man muss ein guter Psychologe, nervenstark und ein liebevoller Diktator sein", lacht der mit lässigen Jeans, langem Haar und Lederkette recht untypische Dirigent.

Wie etwa "Die Schneekönigin", für die ihn Netrebko im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit Esterházy-Stiftungsvorstand Stefan Ottrubay nach Eisenstadt holte. "Wir haben uns beim Dreh von Robert Dornhelms Verfilmung von La Bohème kennengelernt", so Januschke. "Als sie mir erzählte, dass sie die in Russland so beliebte Oper auch hierzulande bekannt machen möchte, habe ich sofort zugesagt."
Abgesehen von der PR-Arbeit habe sich Anna, deren Verlobter Yusif Eyvazov ab 8. 7. in St. Margarethen den Cavaradossi in Tosca gibt, "großartig in die Inszenierung eingebracht. Sie ließ uns den nötigen Freiraum, kümmerte sich aber rührend um Details, wie Stoffe oder die Krone der Schneekönigin." Das Ergebnis der liebevollen Vorbereitungen wird ab 12. Juni im Haydnsaal ins Visier genommen – von den kleinsten, aber härtesten Kritikern.
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