Medien-Abhörskandal: Historische Entschädigung für Heather Mills

Paul McCartneys Ex-Frau gewann den Prozess gegen eine Mediengruppe, die systematisch Handys von Prominenten abhörte.

Heather Mills hat wegen eines Telefon-Abhörskandals nach eigenen Angaben eine Rekord-Entschädigung erstritten. Als Resultat einer Sammelanklage gegen die Verlagsgruppe News Group Newspapers (NGN) habe sie gemeinsam mit anderen Opfern die höchste Entschädigungssumme in einem Fall von Verleumdung durch Medien erreicht, die jemals in der britischen Rechtsgeschichte verhängt wurde, sagte Mills.

Wie die frühere Ehefrau von Pop-Legende Paul McCartney am Montag nach einer Anhörung am High Court in London erklärte, habe sie durch den Rechtsstreit Gerechtigkeit erfahren wollen, "nicht nur für meine Familie, meine Wohltätigkeitsorganisationen und mich selbst, sondern auch für die Tausenden Unschuldigen (....), die wie ich eine ähnlich entwürdigende, kriminelle Behandlung durch eine der weltweit mächtigsten Mediengruppen erlitten haben". Das habe eine "extrem schädliche Auswirkung" auf ihr persönliches Leben gehabt, sagte Mills weiter.

Zeitung hörte Handys ab

Den erstrittenen Betrag nannte sie nicht. Die NGN-Gruppe gehört zum Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch. Journalisten des später eingestellten Sonntags-Boulevardblattes News of the World hatten jahrelang Handygespräche von Tausenden Verbrechensopfern und Prominenten abgehört und Polizisten bestochen. Neben Mills gehörten dazu auch Schauspieler, Politiker, Soldaten und Mitarbeiter des britischen Königshauses.

Durch das Abhören von Telefonaten zwischen 1999 und 2010 seien "unzählige Unwahrheiten" verbreitet worden, so Mills. Ein Anwalt der Verlagsgruppe entschuldigte sich vor Gericht bei Mills und ihrer Schwester Fiona, die ebenfalls entschädigt werden solle.

Auch der frühere Beatles-Musiker McCartney (77) hatte sich 2011 zum Abhörskandal zu Wort gemeldet. Besonders zur Zeit seiner Scheidung von Mills im Jahr 2008 seien Artikel über ihn erschienen mit intimen Informationen, die nur aus abgehörten Telefonaten stammen könnten, sagte McCartney damals der britischen Tageszeitung The Times.

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