Talent hat man ihr im Grunde immer abgesprochen. Dass sie nicht wirklich singen kann, eine grottenschlechte Schauspielerin ist, und im Übrigen auch keine großartige Regisseurin. Fakt ist, Madonna Louise Veronica Ciccone, vor
65 Jahren geboren, in einem Kaff in Michigan, kann das alles und ist obendrein ein Marketinggenie.
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Was Taylor Swift heute auf der Bühne aufführt, hat Madonna schon 1988 erfunden, und sogar die heilige Beyoncé hat so einige Moves abgeschaut. Wer sie bei der "Blonde Ambition"-Tour live gesehen hat, kann über die Kopien nur milde lächeln oder generös sagen, sie seien eben von ihr inspiriert, auch wenn sie es nie zugeben werden. Madonna ist absolut einzigartig.
Wir haben bei Interviews gestritten und danach lachend Martinis getrunken. Hier sind die besten Sager aus Interviews, die wir im Laufe von 35 Jahren gemacht haben.
Über Liebe
Wenn du jemanden liebst, bringst du immer irgendwie ein Opfer. Das liegt in der Natur der Liebe. Nicht, weil du musst, sondern weil du es einfach tust. Und wenn du Kinder hast, dann noch viel mehr. Ich liebe alle meine Kinder, aber ich bringe auch regelmäßig Opfer für sie.
Über Sex
Ich bin eine gute Küsserin. Das haben mir alle Männer gesagt. Und sie haben nicht gesagt, dass ich gute Blowjobs gebe. Weil ich Blowjobs hasse und sie vermeide, wann immer es geht. Wer will sich schon verschlucken?!
Über ihr Image
Ich bin tough, ich bin ehrgeizig, und ich weiß genau, was ich will. Wenn mich das zu einer Bitch macht, dann okay.
Über Vorbilder
Frida Kahlo, Dita Parlow, Dorothy Parker, Coco Chanel, Bette Davis, Louise Brooks, Daisy Miller ... Komisch: alle Menschen, die ich bewundere, sind tot. Ich möchte sein wie Martin Luther King, Gandhi und John Lennon. Aber ich möchte dabei am Leben bleiben.
Über ihre Talente
Im Film ziehe ich es vor, der Erzähler zu sein. Als Schauspieler bist du zwar ein integraler Teil der Geschichte, aber du erzählst sie nicht selbst. Und beim Film liegt das Geheimnis in der perfekten Vorbereitung. Nicht, dass ich nicht meine Tourneen auch vorbereiten muss, aber live auf der Bühne zu stehen hat etwas Unmittelbares. Es ist immer eine Momentaufnahme. Natürlich kann ich auch hier nicht alles kontrollieren. Ich habe keine Kontrolle über das Wetter, oder ob sich meine Tänzer verletzen. Man muss alles nehmen, wie es kommt.
Über Inspiration
Meine besten Songs habe ich geschrieben, als ich traurig und deprimiert war. Aber das tut ja jeder. Keiner schreibt, wenn er glücklich ist. Was wäre auch der Sinn?!
Über Power
Die meisten Menschen haben Angst, zu sagen, was sie wollen. Deshalb bekommen sie auch nie, was sie wirklich erstreben. Power ist das beste Aphrodisiakum. Und ich habe jede Menge Power.
Über Unsicherheit
Ganz gleich, was ich tue, ganz gleich, was ich erreiche, ich denke immer noch: was wird mein Vater dazu sagen?
Über Kontroversen
Man muss wirklich nur wenige Gehirnzellen haben, um zu kapieren, dass ich mich sehr oft über mich selbst lustig mache. Ich meine, deutlicher kann ich doch gar nicht werden. In meinem Fotobuch „Sex“ ist zum Beispiel sehr viel Humor. Wer das nicht kapiert, hat gar nichts verstanden. Jeder Entertainer ist ein Exhibitionist, ganz gleich, ob er es zugibt oder nicht.
Über das Ego
Es ist sehr schwer, sein Ego zu zerstören, wenn man Madonna heißt! Ich kapierte irgendwann, dass alles, was ich bisher in meinem Leben tat, rein egoistisch war. Warum wollte ich Karriere machen? Doch nur um mein Ego zu befriedigen. Das war meine einzige Motivation. Also bin ich nun damit beschäftigt, langsam Stück für Stück mein Ego zu zerstören, und ich fordere alle auf, es mir gleich zu tun!
Ich würde zum Beispiel gern den Punkt erreichen, wo es mir völlig gleichgültig ist, wie ich aussehe und was andere über mich sagen. Habe ich diesen Punkt schon erreicht? Nein.
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