Lied für Willem-Alexander erntet Spott
Peinlich ist der Rückzieher nicht nur für den künftigen König, der sich seit Tagen bemühte, gute Miene zum Huldigungstaumel zu machen. Das eigens für den Thronwechsel gegründete Nationalkomitee äußerte Verständnis für Ewbanks Entscheidung, aber auch Enttäuschung: Anliegen des Königslieds sei es gewesen, Menschen zu verbrüdern und nicht, sie zu entzweien.
Doch genau das wurde mit der Kampagne für eine möglichst breite Beteiligung der Bevölkerung an der Songschöpfung erreicht. Mehr als 3300 Menschen hatten Ideen eingeschickt, die sich um typisch niederländische Werte, Symbole und Worte ranken sollten. Fahne und Löwe, aber auch das traditionelle Kartoffelbreigericht sollten vorkommen.
Der Liebeslied-Text war für viele unerträglich: „Da stehst du nun. Du sahst den Moment schon oft in deinen Träumen. Und nun ist es soweit. Der Tag, von dem du wusstest, dass er kommt, ist endlich da. (...) Durch Regen und Wind werde ich bei dir bleiben, ich werde dich gegen alles beschützen, was kommt. (...) Seite an Seite, Brust voraus. Stolz wie ein Pfau, das sind wir.“
Kaum war das Werk im Radio zu hören, startete die Journalistin der linksliberalen Volkskrant eine Petition „Nein zum Königslied“: „Hiermit trete ich als niederländischer Untertan zurück.“ Und selbst eingefleischten Royalisten ging das Kitsch-Lied zu weit.
Die Royals schweigen – und hoffen wohl, dass bis zum Thronwechsel Gras über die Sache gewachsen ist.
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