Sexuelle Belästigung am Set von "Girls"

Am Rande ihrer TV-Serie soll nicht nur Schauspielerin Lena Dunham von einem Produzenten belästigt worden sein.

Gerade wurde die sechste und letzte Staffel von "Girls" abgedreht. Die Serie von Mastermind Lena Dunham endet mit einer Sexismusdebatte im Showbusiness. Denn zeitgleich zum Serien-Aus erklärte nun "Girls"-Produzentin Jenni Konner, dass der Star der Serie - Lena Dunahm - mit sexuellen Anmachen am Rande der TV-Show umzugehen hatte.

"Du würdest alles zeigen. Sogar dein Arschloch"

Ein Regisseur, der nicht namentlich genannt wurde, habe Dunham dazu aufgefordert, eine andere Schauspielerin dazu zu überreden, "ihre Titten und etwas Vagina" zu zeigen. Das berichtet Konner in dem Newsletter "Lenny Letter". Der Regisseur soll bei einem Abendessen erklärt haben, wie gute Überzeugungsarbeit Lena leisten könne, weil sie selbst auch alles zeige. "Du würdest alles zeigen. Sogar dein Arschloch", soll der Regisseur angeblich zur Schauspielerin und Drehbuchautorin gesagt haben.

Konner ist der Meinung, dass über derartige Belästigungen öffentlich gesprochen werden soll - daher die Zeilen in dem Newsletter. "Es reicht nicht, zu wissen, dass es falsch ist. So geben wir auch anderen Frauen den Mut zu sprechen." Dunham selbst hat sich noch nicht zu den Schilderungen von Konner geäußert.

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Who are the ladies? We are. The big cats ???????????????? aka the 4 female producers of @girlshbo. @jennikonner & I have learned so much from Regina Heyman and Ilene Landress, who know how to run a set with heart and grit and power. We love them fiercely. #lastnight #endofGIRLS
Auch Chloë Sevigny erzählt über Belästigungen

Vor einigen Wochen hat aber auch schon Schauspielerin Chloë Sevigny erklärt, mehrmals von Regisseuren sexuell belästigt worden zu sein. Die sogenannte "Besetzungcouch" gebe es nach wie vor. Die Schauspielerin gilt seit Jahrzehnten als Liebling von Independent-Regisseuren, hatte es aber nicht immer leicht, wenn sie sich für eine Rolle beworben hat, so Sevigny. Auch sie wurde Opfer von sexistischen Forderungen und Kommentaren

"Ich habe mich auch bei Regisseuren beworben, die eher im Mainstream arbeiten und äußerst unheimlich waren. Einer hat mich gefragt, ob ich nach dem Vorsprechen schon was vorhabe. Du hast gewusst, worauf der anspielt und es war einfach unangebracht."

Und weiter: "Ein anderer wollte mit mir Shoppen gehen um zu sehen, wie ich Kleidungsstücke anprobiere."

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Evan Agostini/Invision/AP
Chloe Sevigny
CORRECTS DAY OF WEEK - Actress Chloe Sevigny attends the Panthere de Cartier Collection dinner & party at Skylight Clarkson Studios on Wednesday, Nov. 12, 2014, in New York. (Photo by Evan Agostini/Invision/AP)

Wie sie dem britischen Guardian verriet, sei das aber noch lange nicht das Schlimmste gewesen. Sie nannte keinen Namen, ein Regisseur habe aber ausschließlich an ihr Interesse bekundet, weil er sie nackt sehen wollte.

"Ich bin zum Vorsprechen gegangen und war ziemlich provokant gekleidet, weil ich mich so angezogen hatte wie die Figur für die ich vorsprach. Er sagte: 'Du solltest mehr von deinem Körper zeigen, bevor du zu alt bist. Du solltest ihn mir jetzt zeigen, du zeigst dich nie nackt.' Ich antwortete ihm nur: 'Tatsächlich war ich in fast jedem Film nackt, also habe ich keine Ahnung, was du dir so angesehen hast.'"

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