Laura Dahlmeier: Cousine verabschiedet sich mit emotionalen Worten

Ex-Biathletin Laura Dahlmeier stirbt bei Bergunglück
Beim Bergsteigen am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückte Dahlmeier trotz ihrer enormen Erfahrung auf tragische Weise tödlich.

"Meine Cousine, mein sportliches und menschliches Vorbild." Mit diesen Worten beginnt Mountainbikerin Paula Weigelt auf Instagram ihre emotionale Abschiedsbotschaft. Gemeint ist die ehemalige deutsche Biathletin und Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier. Beim Bergsteigen am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückte sie trotz ihrer enormen Erfahrung auf tragische Weise tödlich. Das teilte ihr Management mit. 

Die Bayerin wurde am Montagmittag auf rund 5.700 Metern Höhe von einem Steinschlag erfasst. Wegen andauernder Steinschlaggefahr konnte niemand zu ihr vordringen. Wie die Familie mitteilte, war es Dahlmeiers "ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille", in solch einem schlimmen Fall den Leichnam am Berg zurückzulassen. Das wurde nun getan und die Rettungsaktion eingestellt.

"Die Berge waren ihr Zuhause", schreibt Weigelt auf Instagram zu einer Reige von Schwarz-Weiß-Fotos. "Sie hat es geliebt, draußen zu sein – in der Natur, mit Freunden, oder einfach nur mit sich selbst. Ihr Traum war es, jeden Gipfel zu erklimmen, jede Herausforderung anzunehmen. Und genau das hat sie getan – mit einer Stärke, einem Lachen und einer Lebensfreude, die ansteckend war. Sie war jemand, der nie aufgegeben hat. Der mit seinem Lachen Räume heller gemacht hat. Der andere motiviert hat, an sich zu glauben – im Sport, im Leben, im Herzen." Sie könne den Verlust noch nicht fassen, "aber ich weiß, du wirst für immer bei mir sein – in jedem Schritt, den ich mache, in jeder Entscheidung, in jedem Lächeln, das ich für dich trage".

Kletterpartnerin versuchte stundenlang zu helfen

Das Unglück ereignete sich während eines Abseilmanövers. Dahlmeiers unverletzte Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, eine Rettungsaktion wurde umgehend eingeleitet. Ihre Kletterpartnerin versuchte den Angaben zufolge über viele Stunden, Dahlmeier zu bergen. Das sei aber in dem schweren Gelände und wegen des weiter anhaltenden Steinschlags unmöglich gewesen. Nachdem die Seilpartnerin außerdem keine Lebenszeichen mehr erkennen konnte, entschied sie sich während der Nachtstunden für einen Rückzug aus der Gefahrenzone und den weiteren Abstieg.

"Wir nehmen Abschied von einem großartigen Menschen", teilte die Familie mit, verbunden mit Dank an die Rettunskräfte. "Laura hat mit ihrer herzlichen und geradlinigen Art unser Leben und das Leben vieler bereichert. Sie hat uns vorgelebt, dass es sich lohnt, für die eigenen Träume und Ziele einzustehen und sich dabei immer treu zu bleiben."

Olympisches Gold und frühes Karriereende

Mit zwei olympischen Goldmedaillen 2018 in Pyeongchang und insgesamt sieben Weltmeistertiteln ist Dahlmeier die erfolgreichste deutsche Biathletin des vergangenen Jahrzehnts. Vor allem die WM 2017 in Hochfilzen prägte sie famos, als sie bei sechs Starts fünfmal Gold und einmal Silber holte. In der Saison 2016/17 gewann sie außerdem den Gesamtweltcup.

Im Mai 2019 beendete die Oberbayerin im Alter von 25 Jahren überraschend ihre Karriere als Leistungssportlerin. Sie erklärte damals, dass sie als Biathletin keine sportlichen Ziele mehr habe. Neben ihren Berg- und Klettertouren war Dahlmeier seitdem als Biathlon-Expertin für das ZDF aktiv.

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