Kreativität ohne Zwang

Eine Gruppe Kinder und Erwachsene jubeln in einem Theater, darunter eine Dragqueen mit lila Perücke.
Christian Kolonovits plant neben Carreras-Oper auch eine neue Kinder-Oper

Über 30 Mal wurde Christian Kolonovits Oper „Antonia und der Reißteufel“ seit der Premiere 2009 an der Wiener Volksoper gezeigt. Ab heute Nachmittag sind die bunten Figuren und der Kinderchor der Volksoper bei der Wiederaufnahme des beliebten Stücks zu sehen.

Eine Gruppe von Darstellern in farbenfrohen Kostümen posiert auf einer Theaterbühne.
Nach dem großen Erfolg plant der 61-jährige Kolonovits ein weiteres klassisches Projekt für Kinder: "Ich bin im Gespräch mit Direktor Robert Meyer, der Jugendprojekten gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Wir möchten auf jeden Fall auf den fahrenden Zug aufspringen und weitermachen.“ Mit ‚Antonia und der Reißteufel‘ hätte er sowohl den Nerv der Kinder, als auch der Erwachsenen getroffen: „Ohne erhobenen Zeigefinger weisen wir auf den richtigen Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen hin. Es gibt viele symbolische Aktivitäten auf der Bühne, die sehr versöhnlich wirken.“ Ziel sei es, das Interesse der Kinder längerfristig für die Oper zu wecken: "Der Erziehungseffekt sollte sein, dass sie auch nachher gerne in die Erwachsenen-Oper gehen.“ Die Arbeit mit den Kids empfinde Kolonovits als bereichernd: „Kinder gehen vollkommen frei auf Inhalte zu. Hier gibt es nichts Schulisches, denn Kreativität hat wenig mit Zwang zu tun.“
Eine Theaterszene mit extravagant gekleideten Darstellern und farbenfroher Bühnengestaltung.
Antonia und der Reißteufel in der Volksoper
Neben der Kinderoper beschäftigt sich der Komponist und Dirigent mit einem weiteren klassischen Projekt: "Ich arbeite an einer neuen Oper, die José Carrerasin Auftrag gegeben hat. Sie heißt ‚ El Juez‘ – der Richter – und wird im April in Bilbao uraufgeführt.“ Neben dem Festspielhaus Erl soll die „große Oper“ auch in St. Petersburg und Südamerika gezeigt werden. „Im Moment orchestriere ich den letzten Akt. Die Sänger proben fleißig und wir treffen uns mit Herrn Carreras regelmäßig in Barcelona.“

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