Und so nebenbei gibt es auch noch das beliebte Gesellschaftsspiel "Six Degrees of Kevin Bacon" ("Die Bacon-Zahl") Mit 65 ist der Mann Kult.
KURIER: Sie wurden Anfang 20 mit „Diner“ bekannt und zwei Jahre später mit "Footloose" weltberühmt. Wie gingen und gehen Sie mit Erfolg um?
Kevin Bacon: Ich kann mir nur selbst die Schuld geben, wenn ich Druck verspüre, denn ich habe mir dieses Leben ja ausgesucht. Zum Glück habe ich eine Balance im Leben durch meine Familie, meine Haustiere und eine Art Normalität, die das alles erleichtert.
Sie haben nach „Footloose“ oft gesagt, dass Sie für Hollywood eine Hassliebe empfinden…
Das habe ich aber weniger auf die Filme als auf die Industrie bezogen, auf dieses Studiosystem und diese Leute, die außer Hollywood und ihrem eigenen Ego nichts wahrnehmen. Sie müssen bedenken, dass ich bereits 24 oder 25 war als "Footloose" herauskam, die aber trotzdem für mich das Image eines Teenie-Idols kreiert haben. Das war mehr als seltsam für mich.
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Haben Sie danach ähnliche Rollen abgelehnt?
Ja, ich habe deshalb auch weniger verdient, was natürlich von einem rein geschäftlichen Standpunkt nicht sehr klug war. Aber von einem künstlerischen war es mir wichtig. Und deshalb habe ich es auch nie bereut.
Was gibt Ihnen Ihr Beruf?
Schauspielen ist im Allgemeinen sehr therapeutisch. Ich kann damit jede Form von Traurigkeit, Schmerz und Angst konfrontieren, und diese Gefühle freisetzen. Und sie dabei loswerden.
Mit Ihrer Frau Kyra Sedgwick sind Sie seit fast 35 Jahren verheiratet. Fragen Sie einander um Rat, bevor Sie einen Film annehmen?
Wir machen eigentlich gar nichts, ohne miteinander darüber zu reden. Das meine ich jetzt nicht nur inhaltlich, sondern auch logistisch. Wir sprechen uns ab, wer wo und wie lange dreht, wie oft wir uns sehen können. Inhaltlich sagen wir einander natürlich, was wir von einem Drehbuch halten, aber das heißt nicht immer, dass sie meinen Rat annimmt oder ich ihren. Man muss in Partnerschaften auch die Wahl des anderen respektieren.
Fällt es Ihnen leicht, mit Kyra zu drehen?
Ja, weil wir uns logischerweise gut kennen. Und nein, weil es kein Ende nimmt. Weil wir natürlich die Arbeit mit nach Hause nehmen, das ist leider unvermeidlich. Aber ich arbeite dennoch sehr gern mit ihr. Und es ist auch nett, sie mehr zu sehen. Jetzt, wo ich „City on a Hill“ drehe, müssen wir um gemeinsame Zeit kämpfen.
Hatten Sie als junger Schauspieler Vorbilder?
Ich wollte immer ein New Yorker Theaterschauspieler sein, der dann ein paar ausgewählte Filme macht. Meine Vorbilder waren Robert DeNiro, Meryl Streep, Al Pacino und John Cazale ( 1978), ein wunderbarer Theaterdarsteller, der dazwischen Filme machte.
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Sie haben öfter Cops gespielt. Wären Sie ein guter Polizist?
Ich glaube nicht. Ich bin ein professioneller Angeber, im Sinne von vorgeben. Ich gebe vor, ein Cop zu sein oder wer auch immer. Tom Hanks kann vermutlich ein Raumschiff pilotieren, aber das ist nicht meins.
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