Katarina Witt über harte Trainer & Nacktbilder

Die zweifache Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt hat zu ihrem 50. Geburtstag (3.12.) gelernt, entspannter zu sein.
"Jetzt kannste ruhiger werden, jetzt lass mal los. Das heißt ja nicht, dass ich Rentnerin werde", sagt die legendäre "Carmen on Ice". Die Deutsche will den Tag im Freundes- und Familienkreis in Berlin feiern.
"Je älter ich werde, desto stolzer bin ich auf alles", sagte sie der ARD-"Sportschau".
Der Druck von der US-Amerikanerin Debbi Thomas sei so stark gewesen, weil das Duell zum Kampf Ost gegen West hochgepusht wurde. Beide gingen als Carmen aufs Eis - die DDR-Vorzeigesportlerin Witt triumphierte.
Ihre strenge und gefürchtete Trainerin Jutta Müller, die sie über Jahrzehnte begleitete, sieht Witt im Rückblick nur positiv: "Ich habe das verkraftet. Sie hatte die Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche."
Wenn die junge Sächsin über die Stränge schlug, war Müller stets ihr Korrektiv. Auch ihr Vater führte immer akribisch Buch über Katarinas Leistung und die Einschätzungen der Preisrichter.
Nach der Wende und dem Mauerfall lernte Witt schnell, sich auf internationalem Parkett zu bewegen, auch in der Glamour-Welt. Probleme bekam der Sportstar, als Kritiker ihre bevorzugte Rolle im DDR-Sportsystem sowie ihre vermeintliche Nähe zu Staatschef Erich Honecker thematisierten.
Ihre rund 3.000 Seiten umfassende Stasi-Akte schaute sie sich an - aber nicht zu ausführlich. Witt wollte nicht in die Abgründe der Vergangenheit eintauchen. "Ich habe alle 3.000 Seiten kopiert, weggepackt und verdrängt. Ich wollte mich mit dem Thema Stasi nicht beschäftigen. Vielleicht war das mein Glück", sagte sie kürzlich dem "Stern".
Die Eiskunstlauf-Ikone wirkt nicht mehr so gehetzt wie früher, wählt Termine bei Talkshows und Galas aus.
Auch für den "Playboy" würde sich die Kufen-Queen nicht mehr ausziehen (wie 1998 und 2001). Das überlässt sie jetzt der jüngeren Generation. Angesprochen wird sie noch oft auf die Fotostrecken mit Mitte dreißig.
Das "schönste Gesicht des Sozialismus", wie die vierfache Weltmeisterin oft genannt wurde, dürfte weiterhin mit viel Energie ihre Projekte vorantreiben - doch deutlich entspannter als noch vor Jahren.
Beim Zusammenstellen des Bildbandes "So viel Leben", der im November erschien, und einer ARD-Dokumentation, die im Frühjahr gesendet werden soll, hat Witt alle Höhepunkte Revue passieren lassen. Dabei hat sie Orte wie Sarajevo besucht, wo sie 1984 als 18-Jährige ihr erstes Olympia-Gold gewann.
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