Ganz schnell drehte sie einen auch von der Kritik geliebten Kassenhit („Dark Knight“). Sie spielte Catwoman im Christopher Nolan-Film. Ihre Inspiration für die Rolle war eine legendäre gebürtige Wienerin, Hedy Lamarr (2000): „Ich las, dass Bob Kane („Batman“-Erfinder, 1998) die Katzenfrau Selina Kyle nach ihr kreierte. Sie soll mit einem österreichischen Grafen verheiratet gewesen sein, den sie aber nicht mochte, weil er so dominant war. Sie verließ ihn nicht, weil er das ganze Geld hatte. Also ging sie mit allen Juwelen behängt auf eine Fete, schlich sich bei Nacht und Nebel davon und ging nach Hollywood – herrliche Story, nicht wahr?“ Nun, der „Graf“ war in Wahrheit der dubiose Waffenproduzent Fritz Mandl ( 1977, Hirtenberger Patronenfabrik), aber derlei Details waren wohl für die Vorbereitung auf die Rolle nebensächlich. Ihr Privatleben glich in den frühen Jahren der Karriere einer Achterbahn. Eine kurze Beziehung mit einem Österreicher und eine noch kürzere mit einem italienischen Hochstapler, der im Gefängnis landete, konnte sie größtenteils aus den Gazetten halten, weil keiner berühmt war.
Sie ist eine der wenigen, die sich nie mit Co-Stars einließ, nur kurz mit ihrem Kollegen Hugh Dancy (47) liiert war. Seit 2012 ist sie mit dem New Yorker Schmuckdesigner Adam Shulman (41) verheiratet (zwei Söhne: Jonathan, 6, und Jack, 2). „Ich fühlte mich erst erwachsen, als ich Mutter wurde. Ich musste jeden Unsinn stoppen und das war gut so“, beschreibt sie die Verschiebung von Prioritäten. Auch die Pandemie habe ihr „geholfen“, verrät sie: „Ich bin netter zu mir selbst geworden – nicht mehr so getrieben und so frustriert, wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich es mir vorstellte. Ich nehme alles, so wie es kommt und schwimme mit dem Strom statt dagegen. Die letzten Jahre haben uns alle vermenschlicht. Und ich habe gelernt, um Hilfe zu bitten. Ich smse meinem Mann, wenn ich es nicht mehr schaffe. Früher musste ich mir immer beweisen, dass ich alles allein schaffe.“
Berufliche Ambitionen leiden aber keinesfalls unter der neuen Entspanntheit: „Ich laufe einer Rolle, die ich unbedingt will, gerne nach. Ich habe da kein Ego. Daher mache ich auch alles, was von mir verlangt wird – Singen bis Rückwärtssalto, hin bis zum grässlichsten Haarschnitt aller Zeiten (wie für „Rachel Getting Married“, 2008). Das war das Furchteinflößendste, was ich je für eine Rolle getan habe.“
Mit ihrer britischen Kollegin aus „Der Teufel trägt Prada“ (2006), Emily Blunt, ist sie bis heute bestens befreundet. Sie geben einander nicht nur Tipps für Erziehung oder Karriere. „Wir machen auch Familienurlaub und wir hoffen, irgendwann wieder miteinander zu drehen.“
Anne Hathaway (nach der Ehefrau William Shakespeares benannt) will auch in Zukunft „singen, tanzen, sich verausgaben“. Sie schätzt „physische Komödien“ und sie übt dafür „täglich mit den Kindern, in der Küche, so zwischendurch, einfach überall“. Mit 40 tanzt Hathaway wohl auch einem zweiten Oscar entgegen. Filmangebote hat sie ja genug.
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