Guido Marias Frauengeschichten

Über eine Million Fans auf Facebook. Spitzenquoten im TV mit seiner VOX-Sendung "Shopping Queen". Sein erstes Buch "Anziehungskraft": wochenlang auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller-Liste. Seine Mode: von der Versandhaus-Linie bis zur teuren Couture gefragter denn je. Guido Maria Kretschmer (49) hat den Stoff, aus dem die Träume eines jeden Designers sind.

Am kommenden Freitag erscheint das zweite Buch des sympathischen Modemachers, "Eine Bluse macht noch keinen Sommer". Einmal mehr gibt Kretschmer Tipps in Sachen Styling, gewährt jedoch auch launige Einblicke in sein buntes Leben als Designer – und Frauenversteher. Auf gewohnt liebevoll zynische Weise erzählt er etwa über seine schlimmste Kundin, Püppi, die aussah wie "eine Mischung aus Yoko Ono und King Kong" und deren Oberweite "immer freie Fahrt gehabt hatte." Was den seit seinem 15. Lebensjahr als schwul geouteten TV-Star zweifelsfrei weniger beeindruckte, als die Versuche einiger Damen, ihn sexuell zu bekehren.

Und das liest sich in seinem Buch so: "Irgendwann lag sie neben mir (...) Ich schrie: ‚Nein! Licht an! Bist du irre?’ Und sie: ‚Guido, ich kann das doch auch!’ Ich: ‚Es geht doch nicht darum, ob du es kannst. (...) Ich mag Frauen ja ganz gerne. Aber ich bin doch kein Teilzeit-Schwuler." Auch die Mutter einer Freundin hätte ihm "an die Wäsche gewollt", wie er sagt. "Als ich wieder aufwachte, saß Hilde auf meiner Bettkante", schreibt Kretschmer, der die Dame abwehrte und damit seine Freundin unfreiwillig outete: "Ich bin genauso felsenfest schwul, wie Ihre Tochter lesbisch ist."

Tatsächlich ist "Supertalent" Kretschmer (derzeit sitzt er auch in der Jury der RTL-Samstag-Abend-Show) seit über 25 Jahren mit dem Maler Frank Mutters(59) zusammen und seit 2012 verpartnert. "Hätte ich schwanger werden können, wir hätten neun Kinder", scherzt Guido Maria, den man ob seiner Spitzzüngigkeit (siehe Zitate aus "Shopping Queen" rechts) ebenso liebt, wie wegen seines Feingefühls.

Dieses ist freilich auch an so mancher Stelle in dem neuen Buch zu spüren. Etwa in jenem Kapitel, das er einem todkranken Mädchen widmet, dem er ein Ballkleid schneiderte: "Sie trug es im Liegen. Der einzige Satz im letzten Brief vor ihrem Tod lautete: ‚Danke Guido, ich werde es anbehalten – dein wunderbares Lebenskleidchen."

Kretschmer im Porträt