"Die Bodenhaftung rettet mich bis heute"

Eine Frau in einem roten Renaissance-Kleid mit goldenem Schmuck sitzt auf einem Stuhl.
Die Opernsängerin über ihr "Rigoletto"-Debüt in Klosterneuburg und ihre Liebe zum Lachen.

Spaßmacherlein" lautet die Übersetzung für "Rigoletto" – und als ein solches betrachtet sich Opernsängerin Daniela Fally (35) auch selbst. Nicht umsonst gilt die Niederösterreicherin, die vor ihrem Durchbruch als Koloratursopranistin zunächst als Schauspielerin und Musical-Darstellerin ihr Brot verdiente, als eine der Bodenständigsten und Humorvollsten ihres Fachs.

Eine Frau mit blonden Haaren und rotem Kleid macht ein Kussgesicht.
Daniela Fally
In Robert Palfraders ORF-Satire-Show "Wir sind Kaiser" begründete sie etwa ihr Staatsopern-Engagement mit einem "relativ tief ausg’schnittenen De-kolleté und ich hab an Spagat schon damals in Bad Ischl g’macht."

Am heutigen Samstag feiert Daniela Fally im Kaiserhof des Stiftes Klosterneuburg ihr Debüt als Gilda – und erfüllt sich damit einen Lebenstraum.

Ein Paar in historischer Kleidung posiert vor einem grauen Hintergrund.
Daniela Fally Rigoletto Klosterneuburg honorarfrei!
KURIER: Ist diese Rolle eine besondere Herausforderung? Daniela Fally:Für mich ja! Sie ist eine Traumrolle, mit der ich mir bewusst lange Zeit gelassen habe. Die Gilda braucht unglaublich viel Herz, aber auch Durchschlagskraft in der Stimme. Das emotionale Spektrum, das man bedienen muss, ist auch eine Herausforderung. Und die Partie ist lang und nicht einfach.

In welchen Situationen würden Sie sich selbst eher als "Rigoletto" bezeichnen?

Oft. Durch Humor lässt sich vieles leichter ertragen. Wie im Leben vieler Komödianten hat es sich auch in meinem Leben früh be- währt, die- ses oder jenes Witzchen zu machen, um Situationen zu entschärfen.

Worauf sind Sie in Ihrem Leben besonders stolz?

Dass ich meiner inneren Stimme folgte und mich traute, diesem Traum des Singens als Beruf nachzugehen. Und ich bin unendlich dankbar, dass das Schicksal mir so schöne Möglichkeiten, glückliche Zufälle und Menschen geschickt hat, die mich dabei unterstützen.

Wie haben Ihre Eltern reagiert, als Sie ihnen mitteilten, dass Sie auf die Bühne wollen?

Sie haben immer das unterstützt, was mich interessiert hat. Aber sie sind keine Künstler oder Musiker, sondern gestandene realistische Menschen, die darauf bestanden, auch unbedingt was "G’scheites" zu lernen und zu studieren, denn die Kunst könnte brotlos sein. Ich glaube, diese Bodenhaftung rettet mich bis heute und ich bin ihnen sehr dankbar dafür. Dabei traute ich mir den Wunsch, Opernsängerin zu sein, erst einzugestehen, als sich bereits ein gewisser Erfolg auf der Bühne und die Nachfrage nach mir einstellte.

Ihr Erfolgsgeheimnis?

Geh dem nach, was dein Herz springen lässt, gib dein Bestes, genieße deine Gesundheit und dein Leben –es ist das größte Geschenk.

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