Bussi, Baby: Die schönsten und legendärsten Filmküsse aller Zeiten

"Vom Winde verweht"
Es kann ein unschuldiges Bussi sein, ein leidenschaftlich-feuchter Schmatzer, ein zärtlich-vorsichtiges Berühren oder ein Lippenbekenntnis, das dir den Atem nimmt und dich die Welt rund um dich vergessen lässt: Ein Kuss ist der schönste Liebesbeweis, der einen im besten Falle über die Baumgrenzen des Alltags hievt.
Das Ungreifbare wird plötzlich zur Entschlossenheit, der Ichentwurf zum Wir-Hedonismus und die zermürbende Daseinsvergessenheit zum herrlichen Verweilen im Moment. Ein Kuss kann Leben verändern. Oder, wie man im Volksmund gerne sagt: Es gheat mehr gschmust!
Auch auf der Leinwand gehört ein inbrünstiger, romantischer und liebevoller Kuss zwischen den Darstellern zum Highlight des Films. Anlässlich zum Valentinstag haben wir für Sie jene Filmpaare mit den schönsten Leinwand-Küssen herausgesucht:
Kate Winslet & Leonardo DiCaprio: "Titanic" (1997)
Dass das Schiff später sinken wird und ihre Liebe von Beginn an keine Chance hatte, das wissen Jack (Leonardo DiCaprio) und Rose (Kate Winslet) zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Noch glauben sie, die Welt gehöre ihnen, Klassenunterschiede könnten sie überwinden und sogar der Schwerkraft trotzen – denn Jacks Liebe gibt Rose, dem Täubchen im goldenen Käfig, am Bug des Luxusdampfers das Gefühl zu fliegen. Zur Herzschmerz-Hymne "My heart will go on" von Celine Dion liegen sich die beiden schließlich in den Armen.
Claire Danes & Leonardo DiCaprio: "William Shakespeares Romeo + Julia" (1996)
Auch in dieser Szene ist es Frauenschwarm DiCaprio, der das Filmpublikum mit einem Mix aus nobler Wortgewandtheit, kühlem Nass und prickelnden Küssen zum Dahinschmelzen bringt.
Als legendäres tragisches Liebespaar begehrten der damals 22-Jährige und Claire Danes einander mehr als das eigene Leben, sie träumten mit dem Herzen und rissen dabei jegliche Grenzen und Hürden nieder. Die Chemie zwischen den Jungstars überträgt sich in jeder Szene auch auf die andere Seite der Mattscheibe.
Vivien Leigh & Clark Gable: "Vom Winde verweht" (1939)
Der vielleicht berühmteste Filmkuss aller Zeiten geht mit einer ordentlichen Watschn einher: Als Rhett Butler (Clark Gable) der Südstaaten-Schönheit Scarlett O'Hara (Vivien Leigh) einen Kuss auf die perfekt geschwungenen Lippen drückt, schwankt diese zwischen Empörung und Entzückung. Er will in den Krieg ziehen, sie will das nicht, das Drama ist perfekt, die Herzen entzwei, die Seelen geschunden.
Wenn Butler selbstgefällig meint: "Du solltest geküsst werden, und zwar oft. Und zwar von jemandem, der weiß, wie es geht", schwankt auch das gebannte Publikum zwischen Empörung und Verzückung, aber der überbordende Pathos dieser Szene stimmt am Ende doch romantisch-versöhnend.
Sarah Michelle Gellar & Selma Blair: "Eiskalte Engel" (1999)
Er wurde zum fixen Bestandteil der Popkultur, der durch und durch sinnliche Kuss zwischen Kathryn (Sarah Michelle Gellar) und Cecile (Selma Blair), der sogar Speichelfäden erotisch aussehen lässt.
Irgendwo zwischen queer-baiting, Männerfantasie und female empowerment angesiedelt, zeigen die beiden Konkurrentinnen (und im wahren Leben beste Freundinnen), wie groß das Spektrum der menschlichen Sexualität ist. Dafür gab's damals sogar den MTV Award.
Nicole Kidman & Hugh Jackman: "Australia" (2008)
Das bildgewaltige Melodram mit Nicole Kidman und Hugh Jackman als ungleiches, aber dafür umso schicksalhafteres Liebespaar geizt weder an ganz großen Gefühlen noch an wunderschönen Kuss-Szenen: es gibt streng genommen gleich mehrere wunderbare Kussszenen im Film, darunter jene aus dem Video unten oder das Finale im strömenden Regen, in dem die beiden sich küssen, als wären sie nur für diesen einen Moment geboren worden. Als würde der Rest ihres Lebens davon abhängen.
Rachel McAdams & Ryan Gosling: "Wie ein einziger Tag" (2004)
Stärker als der prasselnde Regen, Hollywoods Sinnbild für larger-than-life-Emotionen, sind hier nur die überbordenden Gefühle zwischen Noah (Ryan Gosling) und Allie (Rachel McAdams). Es ist noch lange nicht vorbei, betont Noah hier seiner großen Liebe gegenüber, die er niemals wieder verlassen möchte, allen gesellschaftspolitischen, seelischen und auch gesundheitlichen Hürden zum Trotz. Ein Musterbeispiel poetischer und trauriger Romantik.
Gosling und McAdams wurden kurz nach den Dreharbeiten auch im wahren Leben ein Paar. Bei dieser Kussszene wohl wenig überraschend, die Funken sprühen immerhin bis in den letzten regennassen Szenenwinkel.
Ingrid Bergman & Humphrey Bogart: "Casablanca" (1942)
"Du weißt, wie sehr ich dich liebte", schluchzt Ingrid Bergman verzweifelt. "Wie sehr ich dich immer noch liebe." Anschwellende Orchester-Musik und schon ist er da, einer der allerschönsten Küsse der Kino-Geschichte.
Humphrey Bogart und Ingrid Bergman waren lange Zeit der Inbegriff des tragischen Liebespaares,. "Casablanca" zeigt eindrücklich, wie hoch-dramatisch und doch intim ein Kuss sein kann. Zumindest auf der großen Leinwand.
Anna Chlumsky & Macaulay Culkin: "My Girl – Meine erste Liebe" (1991)
Den ersten Kuss vergisst man nie. Besonders, wenn er so putzig, herzig und unschuldig ist wie zwischen Thomas (Macaulay Culkin) und Vada (Anna Chlumsky), die beste Freunde sind und endlich auch mal wissen wollen, wie das so ist, was die Großen da immer tun.
So unschuldig die Romanze beginnt, so dramatisch endet sie. Es ist beinahe unmöglich, diesen Film anzusehen, ohne zumindest eine dicke Träne zu vergießen. Ein Trost: Die beiden damaligen Jungstars erhielten fürs Bussi den MTV Movie Award.
Audrey Hepburn & George Peppard: "Frühstück bei Tiffany" (1961)
Wenn Holly (unsterblich: Audrey Hepburn) endlich die Katze findet, hat sie auch sich selbst gefunden. Und erst dann ist sie bereit, eine Beziehung mit Paul (George Peppard) einzugehen.
Die romantischen Irrungen und Wirrungen lösen sich in einem legendär-kitschigen Kuss auf, mitten im Regen, weil das gehört sich nun mal so, wenn man Romantik par excellence möchte. Auch hier gilt: Der Film drückt selbst beim wiederholten Anschauen effektiv auf die Tränendrüse.
Kristen Stewart & Robert Pattinson: "Twilight - Biss zum Morgengrauen" (2008)
Man mag von der Vampir-Schmonzette halten, was man will, aber dass in jeder gemeinsamen Szene von Kristen Stewart und Robert Pattinson die Funken dermaßen sprühten, dass die Leinwand drohte, in Flammen aufzugehen, kann selbst der größte "Twilight"-Gegner nicht leugnen.
Besonders der erste Kuss zwischen Bella und dem sexy Geschöpf der Nacht hat Kultstatus erreicht, vor allem aufgrund der authentischen Emotionen, die die beiden Schauspieler in diesem Moment bereit waren, mit der Welt zu teilen. Kein Wunder: Stewart und Pattinson waren damals tatsächlich ein Paar.
Timotheé Chalamet & Armie Hammer: "Call me by your name" (2017)
In "Call me by your name" mit Timotheé Chalamet und Armie Hammer verschmelzen Sanftmut, Melancholie, ungekünstelter Pathos und verführerische Poesie zu einem zurückhaltend-prickelnden Liebesbrief über Intimität und Begehren in seiner reinsten, unmittelbaren Form. Hier wird Sinnlichkeit zur Kunstform erhoben. All das repräsentiert diese Szene, der erste Kuss zwischen Elio und Oliver, der den Sommer für den Jugendlichen unvergesslich machen wird.
Kirsten Dunst & Tobey Maguire: "Spider-Man" (2002)
Der berühmteste Kuss aus einer Comic-Verfilmung darf in einer Liste wie dieser natürlich nich fehlen. Genauso wie der strömende Regen, der hier einmal mehr zur dramatischen Romantik beiträgt, auch wenn einem schon beim Zuschauen kalt wird.
Andererseits: Der heiße-gefühlvolle Kopfstand-Kuss zwischen Spidey (Tobey Maguire) und Mary Jane (Kirsten Dunst) lässt in einem wärmende Gefühle aufwallen. Und den Romantiker daran glauben, dass jede Maske ihren Deckel findet.
Claire Forlani & Brad Pitt: "Rendezvous mit Joe Black" (1998)
Zum Sterben schön ist Brad Pitt im romantischen Fantasy-Drama "Rendezvous mit Joe Black", in dem er den Tod selbst gibt, sich dummerweise aber als solcher verliebt, nämlich in Claire Forlani.
Herzzerreißend und gleichzeitig wunderschön ist auch jene Szene, in der er, trotz ewigen Daseins, seinen allerersten Kuss bekommt. Plötzlich fühlt der Tod seine Seele – oder ahnt zumindest, wie sich eine solche anfühlt. Die Liebe als Basis des Menschseins, die sogar den Tod überwindet – eine schönere Metapher gibt es selten.
Deborah Kerr & Charlton Heston: "Verdammt in alle Ewigkeit" (1953)
1953 sorgte diese erotische Strand-Szene mit Charlton Heston und Deborah Kerr für einen handfesten Skandal – etwas, das heute nur noch sehr schwer vorstellbar ist. Skandalös ist hier nämlich nichts, aber trotzdem trieft diese Szene vor Erotik. Heston und Kerr als ihre Filmfiguren geben sich hier leidenschaftlich und selbstvergessen ihrer Zuneigung füreinander hin – und dem sie umspülenden Meereswasser.
Kommentare