Alyssa Milano verteidigt Bitte um Geld für die Spendenaktion ihres Sohnes

Alyssa Milano
Der Tweet, mit dem Alyssa Milano die Welt veränderte, bestand aus nur 17 Worten: "Wenn Sie sexuell belästigt oder angegriffen worden sind, schreiben Sie "me too" als Antwort auf diesen Tweet". Die gleichnamige Bewegung gegen Alltagssexismus und Missbrauch nahm an Fahrt auf. Mehr als sechs Jahre ist dies nun her - und die weltweite Welle wird immer mit Milano in Verbindung gebracht werden. Ein aktueller Tweet sorgt derzeit für weniger Begeisterung.
Milano hatte sich vor einigen Tagen mit der Bitte um Spenden für die Baseball-Mannschaft ihres Sohnes an ihre Fans gewandt. Ein Schritt, den sie nun verteidigt. "Ich bekomme Anfragen von den Medien, ob ich das Baseballteam meines Sohnes denn selbst auch finanziell unterstützt habe", twitterte die Schauspielerin am Freitag und erklärte: "Ich habe die Uniformen für das gesamte Team und die Trainer bezahlt, Geburtstagspartys geschmissen und jedes Kind gesponsert, das sich die monatlichen Gebühren nicht leisten kann."
Die Kinder, so Milano, würden auch selbst Spenden sammeln" in Form von "Autowäschen, Filmabenden und vielen anderen lustigen Dingen". Abschließend bedankte sie sich bei denjenigen, die Geld überwiesen haben.
Die Schauspielerin hatte im Netz für Aufruhr gesorgt, weil sie einen Spenden-Link veröffentlicht hatte, über den man das Sport-Team ihres 12-jährigen Sohnes Milo finanziell unterstützen konnte. Das Ziel seien 10.000 US-Dollar für eine "Reise nach Cooperstown" gewesen. "Jeder Betrag wäre sehr willkommen", hatte Milano geschrieben. "Warum bezahlt Alyssa Milano die Reise für das gesamte Team nicht selbst?", kommentierte etwa ein Kritiker.
Über Alyssa Milano
Milano wurde 1972 in eine amerikanisch-italienische Familie im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Der Vater arbeitete mit Filmmusik, die Mutter war Modedesignerin. Mit nur sieben Jahren ging das junge Mädchen zu ihrem ersten Vorsprechen für ein Musical - und wurde direkt genommen. Von diesem Moment an wusste Milano, dass sie weiter auf der Bühne oder vor der Kamera stehen wollte.
Der internationale Durchbruch folgte 1984 mit der Erfolgsserie "Wer ist hier der Boss", bei der Milano bis 1992 in 196 Episoden als Samantha Micelli bekannt wurde. Das Publikum sah der anfangs kleinen Alyssa mit ihrem breiten Grinsen und den langen braunen Haaren beim Erwachsenwerden zu - Milano wurde dabei zu einer Teenager-Ikone der 80er Jahre. Zeitgleich spielte sie auch in mehreren Filmen mit.
Was ihr amerikanisches Publikum dabei nicht wusste: Milano startete in dieser Zeit auch eine äußerst erfolgreiche Musik-Karriere mit Millionen Fans und mehreren Platin-Alben - die allerdings nur in Japan und Südkorea veröffentlicht wurden. Grund dafür: Ein japanischer Produzent sah - so wird es erzählt - ihren Film "Das Phantom-Kommando" und machte der Jugendlichen kurz entschlossen ein Rekordangebot für mehrere Alben, das Milano annahm.
In den USA konnte sie ihre Rolle als Samantha Micelli lange Zeit nicht abschütteln, doch landete sie 1998 ihren zweiten Serienhit: als Phoebe Halliwell in "Charmed", wo sie eine von drei Schwestern spielte, die herausfinden, dass sie Hexen sind. Bis 2006 feierte Milano mit "Charmed" große Erfolge und spielte danach in einer Reihe weiterer Serien und Filme mit. Der Höhepunkt ihrer Karriere schien aber vorbei.
Der Moment aber, mit dem sie die Welt womöglich am meisten prägte, war der Aufruf zum Verwenden des #MeToo ("Ich auch")-Schlagwortes. Milano machte X (vormals Twitter) damit zur Bühne für eine mächtige Bewegung.
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