Zweiter Etappensieg für Gatto

Der Italiener Oscar Gatto hat zum zweiten Mal zugeschlagen. Nach der zweiten Etappe, die von Waidhofen/Ybbs nach Bad Ischl führte, gewann er auch die vierte. Der Cannondale-Profi gewann das Teilstück von Kitzbühel nach Matrei in Osttirol (171 km) im Massensprint wieder vor dem Spanier Juan Jose Lobato (Movistar) und dem Kärntner Marco Haller (Katjuscha). Exakt diese Reihenfolge hatte es auch schon auf der 2. Etappe gegeben.
Das Gesamtklassement blieb am Tag vor der Großglockner-Etappe unverändert. Der Brite Pete Kennaugh führt, der Niederösterreich Patrick Konrad ist Fünfter.
Das Kitzbüheler Horn, das Hochtor am Glockner und der Dobratsch - die Asse der 66. Österreich-Rundfahrt müssen diese enormen Hürden schnellstmöglich bewältigen. Nach der Klettertour auf das Horn wartet am Donnerstag auf der 5. Etappe die Glocknerstraße von Heiligenblut aus mit 18 km Länge. Der 16 km lange Dobratsch-Anstieg mit ebenfalls rund 1.400 Höhenmetern steht am Ende des 6. Tages.
Ex-Rundfahrtsieger Thomas Rohregger, der heuer erstmals als Co-Kommentator des ORF-Fernsehens engagiert ist, kennt alle drei Anstiege aus eigener Erfahrung. Für die APA schilderte der Tiroler die unterschiedlichen Anforderungen. Das Horn sei giftig und wegen der maximalen Steigung von mehr als 22 Prozent extrem schwierig zu fahren, betonte Rohregger. "Wenn man da einmal überdreht, ist man weg", sagte der frühere Kletterspezialist über den steilsten Radberg Österreichs.
Der Glockner wird wie zuletzt von der steileren und schwierigeren Seite von Süden her erklommen. Da hatte Rohregger 2012 aufgrund der taktischen Gegebenheiten die Rundfahrt verloren, sein RadioShack-Kollege Jakob Fuglsang legte mit dem Sieg in St. Johann/Alpendorf den Grundstein zum Gesamtsieg. Für Donnerstag waren in mehr als 2.000 m Höhe Temperaturen um null Grad und leichter Schneefall prognostiziert. Der Glocknerkönig wird sich die Sonderprämie von 2.504 Euro hart verdienen müssen.
"Auf dem Glockner kann es extrem kalt und windig sein, das sind neben der Höhe die größten Schwierigkeiten", sagte Rohregger. Wegen der Reststrecke von mehr als 60 km vom Fuschertörl ins Ziel dürften in der Gesamtwertung aber keine großen Veränderungen zu erwarten sein.
Die Königsetappe am Freitag über Radstädter Tauernpass und Turracher Höhe auf den Dobratsch (1.742 m) bietet dafür Angreifern viele Möglichkeiten. "Die Schlusssteigung ist extrem lang. Sie ist gleichmäßig steil, aber nach einer Anfahrt von 160 km über zwei Pässe nicht zu unterschätzen", betonte Rohregger.
"Da kann man an einem schlechten Tag viel Zeit verlieren, aber auch noch richtig was bewegen", sagte der Ex-Giro und Tour-de-France-Teilnehmer. "Da wird man sehen, wer nach fünf harten Tagen noch genug Substanz hat."
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