Zwei Olympia-Plätze für Österreichs Mountainbiker

Eine Frau fährt mit einem Mountainbike durch einen Wald.
Österreich ist bei den Olympischen Spielen in London im Mountainbike mit drei Athleten vertreten.

Die frühere Gesamtweltcupsiegerin Elisabeth Osl ist gesetzt. Bei den Herren hat der Österreichische Radsport-Verband (ÖRV) seit Abschluss der Qualifikation am Mittwoch als Zehnter das Nationenrankings zwei Quotenplätze zur Verfügung.

Diese dürften nach zuletzt ansprechenden Weltcup-Ergebnissen an den Tiroler Karl Markt sowie den Kärntner Alexander Gehbauer gehen. Markt fuhr in Houffallize in Belgien auf Rang 16, zuletzt in La Bresse in Frankreich reichte es allerdings nur zu Platz 33. Gehbauer dagegen gewann den U23-Bewerb und führt in dieser Klasse auch den Weltcup an. "Die Olympia-Nominierung erfolgt demnächst, aber es ist relativ eindeutig", erklärte ÖRV-Generalsekretär Rudolf Massak am Donnerstag. Platz 60 in La Bresse dürfte für den Kärntner Uwe Hochenwarter zu wenig gewesen sein.

Bei Christoph Soukup kam nach einem Kahnbeinbruch auch noch eine Erkrankung dazu. Der Niederösterreicher war 2008 in Peking bereits Olympia-Sechster. "Die Verletzung kam aber zum ungünstigsten Zeitpunkt", erinnerte Massak - unmittelbar vor dem Weltcup-Auftakt Mitte März in Südafrika. Soukup wird seinen Formaufbau nun auf ein weiteres Großereignis richten, die Heim-WM Anfang September in Leogang/Saalfelden.

Im Straßenrennen der Herren stehen dem ÖRV ebenfalls zwei Olympia-Plätze zu. Die Kandidatenliste hat sich laut Massak auf die fünf derzeit beim Giro d'Italia engagierten Profis Bernhard Eisel, Thomas Rohregger, Stefan Denfil, Daniel Schorn und Matthias Brändle reduziert. "Nach dem Giro wird es eine Bestandsaufnahme geben", sagte der ÖRV-Generalsekretär. Vor allem die NetApp-Fahrer Schorn und Brändle hätten in Italien aufgezeigt.

Die Olympia-Nominierung muss bis 9. Juli erfolgen, der ÖRV will sich Ende Juni entscheiden. "Wenn Eisel fahren möchte, wird er fahren", versicherte Massak. Für den Routinier steht nach dem Giro an der Seite von Sprint-Ass Mark Cavendish aber auch noch die Tour de France auf dem Programm. Um die letzte London-Chance kämpft derzeit Andrea Graus in Südafrika. Für einen Startplatz auf der Straße müsste sich die Tirolerin bis 31. Mai aber von derzeit Platz 179 in die Top 100 der Weltrangliste verbessern.

Bei der BMX-WM am Wochenende in Birmingham ist Österreich in der Championship-Klasse nur durch Hannes Slavik vertreten. Mit einem absoluten Spitzenresultat hätte der Niederösterreicher sogar noch eine Chance auf Olympia. "Das würde aber schon an ein Wunder grenzen", meinte Massak. "Man ist schon sehr gut, wenn man die Qualifikation übersteht." Die Mountainbikerin Anita Molcik, die einen Ausflug zum BMX gewagt hatte, sagte ihren WM-Start wegen einer Erkrankung ab. Olympia ist damit kein Thema mehr.

Kommentare