Wissensdefizite bei Sportärzten bezüglich Doping

1.543 Sportärzte und Apotheker sind für die Studie der Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) befragt worden.

1.543 Sportärzte und Apotheker sind für die Studie der Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) befragt worden. Das Ergebnis, das am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Hall in Tirol präsentiert wurde, zeige eindeutig, dass es bei Österreichs Sportärzten große Wissensdefizite beim Thema Doping gäbe, sagte Studienautorin Cornelia Blank.

Vor allem das Wissen in Bezug auf verbotene Substanzen oder mögliche Nebenwirkungen sei stark verbesserungswürdig. Die Studie zeige außerdem, dass viele Sportärzte die WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur), die jährlich eine Liste der verbotenen Inhaltsstoffe veröffentlicht, nicht einmal kennen. Dies sei besonders problematisch, da Sportler in erster Linie Sportmediziner für Informationen zum Thema leistungssteigernde Substanzen und Methoden und deren Nebenwirkungen aufsuchen, erklärte Blank.

"Die Sportärzte sehen das Thema Doping als wichtig an. Die Bereitschaft sich zu informieren und der Wissensdrang wären groß", meinte Wolfgang Schobersberger, Direktor des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG) der UMIT. Viele der betroffenen Mediziner würden jedoch nicht wissen, wo sie die nötigen Informationen erhalten könnten. Deshalb wäre es sinnvoll, das Thema Doping bereits bei der Ausbildung zu unterrichten oder zusätzliche Schulungen anzubieten, sagte Blank.

Die Verbotsliste der WADA umfasse bereits mehrere 10.000 Medikamente und werde regelmäßig aktualisiert und erweitert. "Deshalb geht es auch darum, zu wissen wie und wann ich eine Ausnahmegenehmigung für ein gewisses Medikament erwirken kann und muss. Es darf nicht sein, dass einem Athleten, wegen allzu großer Angst vor positiven Dopingkontrollen, wichtige Medikamente nicht zur Verfügung gestellt werden", betonte Schobersberger.

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