Rot-weiß-rote Attacke schlug fehl: Premierensieg für Suter

FIS Alpine Skiing World Cup in Zauchensee
Sie beendete damit eine Schweizer Durststrecke. Für die Österreicherinnen wurde es nichts mit dem Heimsieg.

Corinne Suter beendet eine lange Schweizer Durststrecke. Die Österreicherinnen fahren hinterher. Natürlich gab es an diesem wolkenverhangenen Samstagmittag Grund zum Jubeln, und das auch für Menschen in roter und weißer Kleidung: Corinne Suter beendete nach 61 Rennen die sieglose Serie der Schweizerinnen mit dem Gewinn der Abfahrt von Altenmarkt-Zauchensee, die 25-jährige Vizeweltmeisterin setzte sich auf verkürzter Strecke vor der Südtirolerin Nicol Delago und ihrer Landsfrau Michelle Gisin durch.

„Ich war ein bisschen nervöser am Start als sonst, aber ich weiß nicht, wieso“, sagte die nun einfache Weltcupsiegerin. Den letzten Schweizer Sieg hatte Wendy Holdener am 26. Jänner 2018 in der Kombination von Lenzerheide geholt, 363 Tage zuvor war Lara Gut-Behrami für den letzten Abfahrtserfolg verantwortlich (Cortina).

FIS Alpine Skiing World Cup in Zauchensee

Und auch in Rot, Weiß und nochmals Rot gingen Hände nach oben. Jene der 25-jährigen Vorarlbergerin Christine Scheyer, die 404 Tage nach ihrem dritten Kreuzbandriss Zwölfte wurde, und jene der 23-jährigen Oberösterreicherin Elisabeth Reisinger, die mit Platz 13 eine neue Karrierebestleistung einfuhr.

Dem Rest der Österreicherinnen – speziell den nominell besten – blieb vor allem viel Raum für Ursachenforschung. Der Plan wäre ja dieser gewesen: Trotz etwas Neuschnee über Nacht würde das Rennen auf der Originalstrecke gefahren, und dann sollten die frühen Startnummern bei recht guter Sicht einen Vorteil bringen.

1. Corinne Suter (SUI)       1:18,79  Min.
 2. Nicol Delago (ITA)        1:19,08 +0,29
 3. Michelle Gisin (SUI)      1:19,77 +0,98
 4. Sofia Goggia (ITA)        1:19,80 +1,01
 5. Francesca Marsaglia (ITA) 1:20,00 +1,21
 6. Tina Weirather (LIE)      1:20,15 +1,36
 7. Ilka Stuhec (SLO)         1:20,16 +1,37
 8. Ester Ledecka (CZE)       1:20,20 +1,41
 9. Stephanie Venier (AUT)    1:20,30 +1,51
10. Lara Gut-Behrami (SUI)    1:20,32 +1,53
11. Ramona Siebenhofer (AUT)  1:20,38 +1,59
12. Christine Scheyer (AUT)   1:20,41 +1,62
13. Elisabeth Reisinger (AUT) 1:20,44 +1,65
14. Nicole Schmidhofer (AUT)  1:20,54 +1,75
15. Nina Ortlieb (AUT)        1:20,65 +1,86

Verpokert

Es kam ganz anders. Weil in der Höhe der Wind kräftig blies, wurde der Start hinabversetzt, was einen flacheren Einstieg ins Rennen bedeutete; immer wieder schob sich Nebel über die Piste; die Sicht war keineswegs ideal.

So setzte sich dann zwar Ramona Siebenhofer (Startnummer 1) an die Spitze vor Stephanie Venier (3) und Nicole Schmidhofer (5), am Ende reichte das aber nur für die Plätze 11, 9 und 14.

Die Österreicherinnen hatten sich klassisch verzockt. „No risk, no fun“, sagte Stephanie Venier, „in dem Fall war’s halt no fun.“ Nicole Schmidhofer schätzte, dass das flotte Trio auf der kompletten Strecke mit vier Kurven mehr wohl von der guten Technik profitiert hätte, „aber das ändert nix daran, dass ich im Flachen kein Rennen gewinnen werde“.

Unguter Nebeneffekt für die 30-Jährige: Im Abfahrtsweltcup ist sie nun auch noch von Corinne Suter überholt worden, die Siegerin führt 43 Punkte vor Ester Ledecka und bereits 71 vor Nicole Schmidhofer. Weiter geht’s am Sonntag mit einer Kombination (Super-G 9.15 Uhr, Slalom 11.45, live ORF 1).

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