Geisterrennen in Zagreb: Wo Millionen an Steuergeldern versiegten

Geisterrennen in Zagreb: Wo Millionen an Steuergeldern versiegten
Auf dem Sljeme, wo heute und morgen Slaloms ausgetragen werden, versiegen zig Millionen Euro Steuergeld in dunklen Kanälen.
Von Uwe Mauch

Weitgehend unbemerkt verlassen die insgesamt 83 High-Tech-Gondeln die Talstation in Gračani am Fuße des Bergmassivs Sljeme. 16,5 Minuten benötigt eine Gondel laut Hersteller bis zum Start der Weltcup-Slalom-Piste. 5.017 Meter und 754 Höhenmeter muss sie dabei überwinden. 1.500 Personen kann die Bahn pro Stunde befördern.

„Könnte sie befördern“, kritisiert Renato Petek beim KURIER-Lokalaugenschein. Als Abgeordneter des Zagreber Stadtparlaments meldete er vor Baubeginn Bedenken an, ob sich denn dieses seit Langem teuerste Projekt seiner Stadt je rechnen werde. „Man hat mich ausgelacht – heute weiß ich, warum.“

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Renato Petek kritisiert die Stadtverwaltung, Doppelmayr habe "null Schuld"

Seit einem Jahr fahren die Gondeln leer hinauf auf den 1.000 Meter hohen „Hirscher-Berg“, wie der Sljeme von rot-weiß-roten Skifans umgetauft wurde (Marcel Hirscher gewann fünf Mal in Zagreb). Die Seilbahn wurde von den Profis der Vorarlberger Doppelmayr-Gruppe fristgerecht in die Landschaft gestellt. Sie ist seit Jänner 2021 betriebsbereit. Doch weiterhin fehlt die finale Genehmigung.

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