"Unüberschaubar": Ski-Legende kritisiert den Sport-Gigantismus

Former German World Cup alpine ski racers Neureuther and Mittermaier arrive at the red carpet for the opening of the Bayreuth Wagner opera festival outside the Gruener Huegel opera house in Bayreuth
Die zweifache Olympiasiegerin Rosi Mittermaier sieht den Sport auf dem falschen Weg und kritisiert das IOC.

Die frühere Skirennläuferin Rosi Mittermaier kritisiert den Trend zu mehr Rennen und immer pompöseren Olympischen Spielen. "Es muss nicht immer alles noch größer und gigantischer werden. Man sollte in meinen Augen eher reduzieren und Olympia nicht noch weiter aufblähen und für Veranstaltungsorte unbezahlbarer machen", sagte Mittermaier kurz vor ihrem 70. Geburtstag am 5. August im dpa-Interview.

Die Bayerin war mit ihren zwei Olympiasiegen 1976 in Innsbruck zum Star geworden und hatte den Spitznamen "Gold-Rosi" bekommen. Damals wurden pro Geschlecht nur je drei Events ausgefahren. 2018 in Pyeongchang wurden je fünf Rennen plus ein Teamwettkampf ausgetragen, bei den Winterspielen 2022 in Peking sollen noch Parallel-Rennen hinzukommen.

Kritik an Dopingvergehen

"Ich denke, dass die Fülle an Disziplinen und Wettkämpfen unüberschaubar geworden ist", sagte Mittermaier, die Mutter von Felix Neureuther. "Es wäre toll, wenn man sich mehr auf Highlights fokussieren könnte, die den Athletinnen und Athleten und den Zuschauern eine bessere und nachhaltigere Präsentation bieten."

Mittermaier kritisierte zudem, dass Dopingvergehen - wie jene der Russen bei den Spielen 2014 in Sotschi - nicht konsequent geahndet werden. "Doping geht gar nicht. Das gehört viel konsequenter bestraft", forderte sie. "Wenn sich ein Land nicht an die Regeln des Fairplay hält, dann gehört es sanktioniert. Da bin ich enttäuscht vom IOC, dass es keine striktere Linie fährt."

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