Kröll weckte Hoffnungen auf Chamonix-Topergebnis

Klaus Kröll hat in Chamonix neuerlich einen Spitzenplatz im Visier. Der Sieger von 2012, als auf der Kandahar-Piste zuletzt Weltcuprennen gefahren wurden, weckte mit einem fünften Platz im Abschlusstraining am Donnerstag Hoffnungen. Auch Hannes Reichelt ist für ein Topresultat gut. Romed Baumann hat sich als einer der Anwärter auf einen Podestplatz in der Kombination in Position gebracht.
Kröll könnte am Fuße des Mont Blanc an seinen dritten Platz von Wengen, seinem weitaus besten Saisonresultat anschließen. "Ich komme hier viel besser zurecht als mit anderen Abfahrten, ich bin locker drauf", sagte der 35-jährige Steirer. Einen Top-10-Rang bezeichnete er für Samstag (12.15 Uhr/live ORF eins) als Minimalziel, insgeheim hält er die Top 5 für möglich.
Viel wird auf der im unteren Teil noch weichen und den Gleitern entgegenkommenden Strecke von der Startnummer abhängen. Kröll hoffte wie Vincent Kriechmayr und Otmar Striedinger auf Startplätze von eins bis sieben.
Bestzeit mit Torfehlern
Kriechmayr erzielte am Donnerstag Bestzeit, hatte aber zwei Tore ausgelassen. Striedinger fuhr an einem Tor vorbei. "Ich bin diese Passage dumm gefahren, habe aber nicht gekämpft, weil ich nichts riskieren wollte", betonte der Oberösterreicher Kriechmayr. Der Slowene Andrej Sporn versuchte hingegen an gleicher Stelle sein Möglichstes und kam schwer zu Sturz.
Super-G-Weltmeister Reichelt klassierte sich nach seinem zweiten Rang vom Vortag auf dem 10. Platz. "Das war keine optimale Fahrt, aber ich weiß, wo ich die Zeit liegen gelassen habe", meinte der Salzburger.
Der Tiroler Baumann fühlt sich nach einer leichten Erkrankung körperlich nicht topfit, die Erwartungen des Siegers von 2012 für die Kombination am Freitag (10.30/14.00 Uhr/live ORF eins) sind aber groß. "Da ist viel möglich, aber ich darf nicht mehr so dumme Fehler machen wie im Abfahrtstraining", sagte Baumann, der beide bisherigen Weltcupsiege in der Kombination gefeiert hat.
Jansrud kein Fan der Strecke
Von den bestplatzierten Läufern in der Weltcup-Gesamtwertung ist nur Kjetil Jansrud in Chamonix dabei. Der Norweger hat 310 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Marcel Hirscher, der derweil auf der nächsten Station in Hinterstoder ein Technik-Training absolviert. Die Abfahrt kommt Jansrud nicht sonderlich entgegen ("Gleiten ist nicht meine Stärke"), dennoch war er am Donnerstag Dritter hinter Steven Nyman (USA) und Erik Guay (CAN).
In der Kombination will der Wengen-Sieger jedenfalls groß punkten. Und damit auch den Gewinn der kleinen Kristallkugel fixieren, die in der Kombination erstmals seit vier Saisonen wieder vergeben wird. Aktuell liegt er gleichauf mit dem Franzosen Alexis Pinturault voran. "Diese Kugel wäre mir extrem viel wert, denn sie sagt viel über einen kompletten Läufer aus", betonte Jansrud. Dass der Slalomhang eher flach ist und der Kurs auch noch etwas verkürzt wurde, kommt den Abfahrern entgegen.
2. Abfahrtstraining in Chamonix:
1. Steven Nyman (
USA) 1:57,73 Minuten
2. Erik Guay (CAN) 0,11 Sekunden zurück
3. Kjetil Jansrud (NOR) +0,14
4. Peter Fill (ITA) 0,20
5.
Klaus Kröll (AUT) 0,45
6. Guillermo Fayed (FRA) 0,57
7.
Frederic Berthold (AUT) und Valentin Giraud Moine (FRA), je 0,62
Weiter:
10.
Hannes Reichelt 1,01
21.
Patrick Schweiger 1,49
22.
Johannes Kröll 1,52
23.
Romed Baumann 1,75
25.
Christian Walder (alle AUT) 1,72
Vincent Kriechmayr 1:57,59 und Otmar Striedinger (AUT) 1:58,65 jeweils mit Torfehler
Kombination: Romed Baumann, Hannes Reichelt, Vincent Kriechmayr, Otmar Striedinger, Frederic Berthold, Patrick Schweiger und Christian Walder
Abfahrt: Hannes Reichelt, Romed Baumann, Vincent Kreichmayr, Klaus Kröll, Otmar Striedinger, Patrick Schweiger, Christian Walder, Johannes Kröll und Frederic Berthold
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