Schlierenzauers Comeback ist geglückt

Ein Skispringer in grüner Montur und blauem Helm mit Red Bull-Logo in der Luft.
Der 27-jährige Tiroler meisterte die Qualifikation und ist am Samstag beim Weltcup-Springen in Wisla (16 Uhr) dabei.

Das Comeback ist geschafft: Gregor Schlierenzauer hat bei seinem ersten Bewerb nach mehr als einjähriger Pause die Qualifikation für das Weltcup-Springen am Samstag (16.00 Uhr, live in ORF eins) in Wisla überstanden. Der 27-jährige Tiroler sprang am Freitagabend 122,5 Meter und platzierte sich damit sicher in den Top 40 der Qualifikation, die im Bewerb dabei sind.

„Ich komme mir vor wie einer, der gerade die Schule abgeschlossen hat“, sagt ein erleichterter Schlierenzauer. „Das Feeling in der Luft ist enorm lässig. Jetzt taste ich mich Schritt für Schritt wieder heran.“ Am Samstag kann der nächste erfolgen.

Auch wenn er „nicht mehr der Jüngste ist und schon sehr lange dabei“ ist: „Es ist trotzdem ein Neustart und von dem her ganz etwas Besonderes. Man muss das Alte dankbar aufnehmen, aber darum kann man sich nichts mehr kaufen. Es ist heute für mich wieder losgegangen. Qualifiziert habe ich mich, das ist der erste Superschritt, und ich freue mich auf Samstag.“

Eine Zielsetzung für seinen ersten Weltcup-Bewerb in dieser WM-Saison hat er nicht wirklich. „Keine Ahnung. Jetzt schau' ich mir mal die Ergebnisliste an, schaue, wo ich von der Geschwindigkeit her bin. Das ist für mich jetzt spannend, das jetzt im Zimmer anzuschauen. Wenn ich meine Trainingsleistung zeige, dann werde ich mich schon für den zweiten Durchgang qualifizieren“, sagte Schlierenzauer.

Bittere Zeit

376 Tage nach seinem bisher letzten Wettkampf-Sprung im Weltcup wagte Schlierenzauer in Wisla das Comeback. Der Gewinner von 53 Weltcup-Bewerben hatte am 3. Jänner 2016 enttäuscht und demotiviert das Handtuch geworfen, nachdem er auf dem Bergisel nur auf Rang 31 gelandet war. An seinem 26. Geburtstag erklärte er sein Saisonende.

Die Enttäuschung habe ihm „jegliche Leidenschaft gekillt“, ließ er damals wissen. Aus der Ferne beobachtete der Tiroler, wie ihm u.a. der slowenische Überflieger Peter Prevc gleich mehrere Saison-Weltcup-Rekorde entriss. Am Schluss-Wochenende der vergangenen Saison sorgte Schlierenzauer aber noch für allerdings unerfreuliche Schlagzeilen: Beim Skifahren in Kanada zog sich Schlierenzauer einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und es wurde ihm eine achtmonatige Pause prognostiziert.
Anfang April äußerte sich Schlierenzauer nach seiner Operation sehr motiviert, zurückzukehren. Er sei noch nicht bereit, komplett von der Bühne abzutreten.

Am Freitag-Abend war es soweit. Soweit alles gut.

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