Operation Aderlass: Arzt Mark S. will beim Anti-Doping-Kampf helfen

Doping trial against Mark S. in Munich
Der Deutsche meinte, dass er damit vielleicht "etwas zurückgeben und einen Ausgleich schaffen" könne.

Der in die Dopingaffäre "Operation Aderlass" verwickelte Arzt Mark S. will sich nach dem Ende seines Strafprozesses in München und seiner Haftzeit im Anti-Doping-Kampf engagieren. Der 42-Jährige sagte, er wolle sein Insiderwissen anbieten, um künftige Betrüger zu schnappen oder präventiv gegen Doping im Sport zu arbeiten. Der Deutsche meinte zudem am Dienstag, dass er damit vielleicht "etwas zurückgeben, Ausgleich schaffen" könne.

Der Mediziner hatte jahrelang Sportler gedopt und war im Februar 2019 aufgeflogen. Mit vier Helfern wird ihm vor dem Landgericht München II der Prozess gemacht. "Es tut mir unendlich leid, dass ich die mit reingezogen habe", beteuerte er. "Ich würde lieber nur allein hier sitzen." Am 15. Jänner wird ein Urteil erwartet.

"Ich kenne die Schnittstellen"

Mark S. verglich seine Situation mit der eines Computer-Hackers, der später vom Staat beschäftigt wird, um Sicherheitslücken aufzudecken. So ähnlich stellt er sich auch seine Zukunft in Freiheit vor. "Ich kenne jetzt ja die Schnittstellen des Systems", sagte er. So könne er etwa den Anti-Doping-Behörden mit Hinweisen helfen. Zudem wisse er, was Sportler zum Dopen treibt, "wo muss man präventiv schauen, dass sie nicht falsch abbiegen". Auch dabei könne er helfen.

"Ich würde gerne loslegen, lieber gestern als heute. Aber da gibt es noch so ein paar Hürden dazwischen", führte Mark S. aus. Er wisse nicht, inwieweit er für die Nationale Anti-Doping-Agentur überhaupt arbeiten dürfe. Zu Athleten oder Trainern dürfe er laut internationalen Sportregularien keinen Kontakt mehr haben.

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