ÖSV-Schlappe im Super-G von Val d'Isère, Sieg für Ester Ledecka

Die Krönung eines "schlechten Tages": Ester Ledeckas erster Weltcupsieg im Super-G
Die Olympiasiegerin aus Tschechien gewinnt zum zweiten Mal im Skiweltcup. Bester Österreicherin wird Tamara Tippler als Vierzehnte

Wie doch die Gefühle trügen können: Ester Ledecka hatte sich schon beim Aufstehen am Sonntag schlecht gefühlt, und auf der Piste Oreiller-Killy setzte sich das Unbehagen  fort. Als die 25-jährige Tschechin im Ziel von Val d'Isère Grün aufleuchten sah, wusste sie auch nicht recht, was sie davon halten soll. Doch im Lauf dieses Sonntagvormittags zeigte sich, dass es überhaupt nicht übel war, was sie da bei bedecktem Himmel gezeigt hatte. Ein großer Name nach dem anderen verschwand unterhalb von Ester Ledecka, und am Ende hatte die Pragerin ihren ersten Weltcupsieg im Super-G unter Dach und Fach gebracht.

Innerhalb von acht Tagen hat die Olympiasiegerin von Pyeongchang damit ihren Coup von Südkorea wiederholt, denn erst am Samstag vor einer Woche hatte die Winter-Duathletin ja schon den Parallelbewerb von Cortina d'Ampezzo für sich entschieden - auf dem Snowboard. Es war ihr zweiter Weltcup-Erfolg im alpinen Skizirkus nach dem Sieg in der Abfahrt von Lake Louise am 6. Dezember 2019.

Auf den Plätzen: Weltcup-Titelverteidigerin Corinne Suter (SUI/+0,03) und Gesamtweltcupsiegerin Federica Brignone (ITA/+0,35), die sich auch von einem schmerzenden Schienbein nicht bremsen ließ. Beachtlich nach ihrem kapitalen Sturz in der ersten Abfahrt am Freitag, die ja Nicole Schmidhofer mit einem Kreuzbandriss das Saisonende beschert hatte.

ÖSV-Schlappe im Super-G von Val d'Isère, Sieg für Ester Ledecka

Das war nix: Tamara Tippler und Kolleginnen enttäuschten

Enttäuschung in Rot-Weiß-Rot

Die ÖSV-Damen hingegen müssen sich weiter in Geduld üben, der Super-G brachte Enttäuschungen und eine schmerzende Hand obendrein. Beste war Tamara Tippler, doch der 14. Platz mit 1,36 Sekunden Rückstand konnte die Steirerin nicht erfreuen. Obwohl sie nach einer langwierigen Corona-Infektion mit nur drei Trainingstagen nach Frankreich gereist war.

Den Kolleginnen erging es noch schlechter. Nina Ortlieb, am 29. Februar die letzte Super-G-Siegerin? 20. (+2,07), und nach einem harten Kontakt mit einer Torstange hielt sie sich die linke Hand. "Es ist alles in Ordnung", sagte die Vorarlbergerin, immerhin. Ihre Landsfrau Ariane Rädler zeigte ihr Talent als 24. (+2,31), sie ließ Stephanie Venier (25./+2,33), Ricarda Haaser (26./+2,43), Comeback-Läuferin Sabrina Maier (35./+3,12), Comeback-Läuferin Mirjam Puchner (38./+3,38), Rosina Schneeberger (39./+3,50) und Ramona Siebenhofer (40./+3,87) hinter sich. Die Steirerin, in der zweiten Abfahrt am Samstag als Sechste noch Beste des ÖSV-Teams, fand überhaupt keinen Zugang. Fazit: "Es gibt noch viel zu tun."

Kommentare