Biathlet Julian Eberhard feiert einen Sensationssieg

Julian Eberhard sorgte am Freitag für eine große Überraschung.
Der 29-Jährige landet in Chanty-Mansijsk im Sprint seinen ersten Weltcup-Sieg.

Wenige Tage nach der für ihn verpatzten WM hat Biathlet Julian Eberhard seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Der schon so oft durch Fehlschüsse zurückgeworfene Salzburger lieferte in Chanty-Mansijsk einen perfekten Sprint ab und gewann den 10-km-Bewerb ohne Strafrunde knapp vor dem Deutschen Simon Schempp. Dominik Landertinger wurde hinter Arnd Peiffer (GER) Vierter.

Eberhard jubelte 1,1 Sekunden vor dem ebenfalls fehlerfreien Schempp über seinen ersten Podestplatz. Vor wenigen Wochen war er in Canmore ebenfalls im Sprint mit zwei Fehlern Vierter geworden. Diesmal lieferte der stets pfeilschnelle Saalfeldener aber endlich auch am Schießstand in Schnellfeuermanier von Simon Eder (38. mit 3 Strafrunden) eine makellose Vorstellung ab.

Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen WM in Oslo hatte er noch in drei Einzelbewerben mit zu vielen Schießfehlern die Chance auf Spitzenplätze vergeben. Auch in der Staffel (4.) war dem 29-Jährigen als einzigen Österreicher eine Strafrunde unterlaufen. "Nach der für mich enttäuschenden Weltmeisterschaft habe ich heute nichts zu verlieren gehabt und alles auf eine Karte gesetzt. Ich habe gewusst, das Schießen passt, und einfach voll draufgehalten. Ich habe heute am Schießstand nichts anders gemacht als sonst, sondern einfach ganz befreit das abgearbeitet, was ich kann", erklärte Eberhard.

Im Fernduell mit Schempp, der als einziger mit ihm mithalten konnte, setzte er sich auf den letzten 500 Metern knapp vom vierfachen Saisonsieger ab. "Auf der Loipe war es ein hartes Stück Arbeit. Da habe ich mich aber auf meine Qualitäten verlassen können. Auch das Material war super", betonte Eberhard.

Landertinger: "Anspannung etwas draußen"

Auch Einzel-Vizeweltmeister Landertinger mischte in Westsibirien um die Podestplätze mit. Der fehlerlose Tiroler landete aber 5,2 Sekunden hinter Peiffer (+23 Sek.) auf Rang vier. "Es war ein gutes Rennen mit perfektem Schießen. Ich merke schon, dass nach der WM die Anspannung etwas draußen ist. Es ist mir heute aber gut gelungen, mich voll auf den Wettkampf zu konzentrieren", sagte der Olympia-Zweite, der aber ebenfalls über eine hervorragende Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag verfügt.

Wie Eder, der hinter Schempp auf den fünften Platz der Gesamtwertung zurückrutschte, geht auch WM-Dominator und Weltcup-Gesamtsieger Martin Fourcade (FRA/40. mit 4 Strafrunden) mit großem Rückstand in die Loipe. Aus dem ÖSV-Team haben sich auch Fritz Pinter (47.) und Lorenz Wäger (49.) für das Jagdrennen qualifiziert.

Kommentare