Kombination: Rehrl gewann Ramsau-Quali vor Riiber

Der Ramsauer siegte vor heimischem Publikum - und der provisorische Durchgang könnte sogar in die Wertung kommen.

Lokalmatador Franz-Josef Rehrl hat den provisorischen Wettkampfdurchgang (PCR) beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Ramsau am Freitag für sich entschieden. Für Samstag ist mit starkem Wind und Regen zu rechnen, deshalb könnte es durchaus sein, dass das Springen ausfällt und der PCR in die Wertung kommt.

Rehrl setzte sich auf der Normalschanze mit einem 95-m-Sprung knapp vor dem norwegischen Weltcupspitzenreiter Jarl Magnus Riiber (98,5 m) und deutlich vor Joshito Watabe (JPN/94,5) durch. "Alle meine Sprünge sind derzeit auf einem guten Niveau, ich bin echt zufrieden", freute sich Rehrl über seine anhaltende Hochform.

Der Ramsauer, der Anfang des Monats in Lillehammer als Dritter erstmals auf das Podest gekommen war, hofft, dass das Wetter am Samstag mitspielt. "Wenn nicht, dann habe ich eine gute Basis, wenn doch, kann ja noch mehr gehen", meinte Rehrl. Sein Guthaben auf Riiber würde neun Sekunden betragen, auf Watabe ist es bereits mehr als eine halbe Minute.

Seidl hadert

Der Gesamtweltcupdritte Seidl war als Sechster hingegen nicht ganz zufrieden. "Ich habe doch ein paar Sekunden aufgerissen, der Sprung war vom Tisch nicht optimal", sagte der fast eine Minute hinter Rehrl liegende Salzburger. Er fühle sich aber nach wie vor sehr gut, sein erster Weltcupsieg beim Saisonauftakt in Ruka sei beflügelnd gewesen. "Das war schon ein Traum, dadurch nimmt man die nächsten Wettkämpfe mit mehr Selbstvertrauen und Freude in Angriff."

Die ÖSV-Routiniers um Ex-Weltmeister Bernhard Gruber kamen hingegen nicht ins Spitzenfeld. "Die Sprünge sind okay. Ich bin noch nicht ganz glücklich damit, aber sie laufen schon wieder besser. Das letzte Vertrauen fehlt mir noch. Ich habe es aber schon erlebt, dass es bei mir schnell geht", meinte der unmittelbar vor dem Olympiadritten Lukas Klapfer auf Rang 15 gelandete Gruber. In Ramsau wolle er "eine solide Basis im Springen setzen, läuferisch fühle ich mich ganz wohl. Ich muss aber das Letzte noch herauskitzeln."

Der Druck der jüngeren Athleten um Rehrl, Seidl und Martin Fritz sei spürbar und durchaus förderlich. "Es ist gut, wenn uns die Jungen ein bisschen in den Arsch treten. Es springt die ganze Mannschaft geschlossen stark, da muss ich mich schneidig strecken", so Gruber.

Alle zehn angetretenen Österreicher überstanden die mit dem PCR ausgetragene Qualifikation. Sollte der Wind nicht zu stark sein, geht am Samstag um 12.00 Uhr der reguläre Sprungdurchgang über die Bühne, um 14.45 Uhr folgt der 10-km-Langlauf. Am Sonntag ist noch ein weiterer Gundersen-Bewerb angesetzt.

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