ÖSV-Ass Vincent Kriechmayr gewinnt Abfahrt in Saalbach

FIS Ski World Cup - Men's Downhill
Mit seinem ersten Saisonsieg in der Abfahrt vertagte Kriechmayr auch die Entscheidung um die kleine Kristallkugel.

Weltmeister Vincent Kriechmayr hat die vorletzte Weltcup-Abfahrt der Herren in dieser Saison in Saalbach-Hinterglemm gewonnen. Der 29-jährige Oberösterreicher feierte am Samstag seinen neunten Weltcupsieg vor dem Schweizer Beat Feuz (+0,17 Sek.) und dem Kärntner Matthias Mayer (0,27). Die Entscheidung im Abfahrtsweltcup ist damit vertagt. Vor dem Finale in Lenzerheide steuert Feuz mit 68 Punkten Vorsprung auf Mayer auf seine vierte Kugel in Serie zu.

Max Franz (5./0,79) und Otmar Striedinger (7./0,85) sorgten für ein mannschaftliches Top-Resultat für den Österreichischen Skiverband. Auch Daniel Danklmaier (1,62) und Daniel Hemetsberger (1,69) lagen nach 30 Läufern auf Top-15-Kurs.

FIS Alpine Skiing World Cup in Saalbach-Hinterglemm

"Derzeit läuft es nicht schlecht"

Kriechmayr gewann zum erst dritten Mal in der "Königsdisziplin" im Weltcup. "Es geht immer besser, aber es war eine sehr gute Fahrt", sagte der Doppelweltmeister von Cortina d'Ampezzo nach seinem bewerbübergreifend fünften Triumph der Saison. "Ich wollte das schon bestätigen, nicht dass eine Kritik aufkommt, dass ich ein Zufallsweltmeister bin", sagte Kriechmayr nach seinem nun ersten Weltcup-Abfahrtssieg in diesem Winter. "Wenn's läuft, dann läuft's, und derzeit läuft es nicht schlecht."

Mayer fuhr zum siebenten Mal 2020/21 aufs Podium, setzte Feuz im Kugelkampf aber nicht wie erhofft zu. "Es ist theoretisch noch möglich, aber im Grunde ist der Abfahrtsweltcup, glaube ich, weg. Der Beat lässt sich das sicherlich nicht mehr nehmen", glaubte Mayer nicht, dass der konstante Schweizer die Sache "noch vergeigen" wird. Österreichs Männer haben die Abfahrtswertung seit 2012 (Klaus Kröll) nicht mehr gewonnen. "Ich kann recht locker ins letzte Rennen gehen", meinte Mayer.

SKI ALPIN: WELTCUP ABFAHRT HERREN - MAYER

Super-G am Sonntag

Feuz wollte noch keine Gratulationen annehmen. "Da gibt es zu viele Beispiele, die ich erwähnen könnte. Da ist noch sehr vieles offen." Er kam nach einem "Missgeschick" beim Anschieben und sieben Zehntel Rückstand nach knapp 19 Sekunden immer besser in Schwung. "Die Aufholjagd hat es auch gebraucht", erklärte Feuz. "Ich habe den Stock verloren beim ersten und zweiten Stockschub und dann sogar den kleinen Finger aus dem Handschuh verloren."

Die erste Saalbach-Abfahrt war am Freitag zunächst lange unterbrochen und wegen anhaltenden Schlechtwetters schließlich abgesagt worden. Am Sonntag steht bei dem letzten Wintersport-Weltcup-Event auf österreichischem Boden in dieser Saison noch ein Super-G auf dem Programm (10.30 Uhr/live ORF 1). Dann könnte Kriechmayr nach zwei WM-Goldenen auch Glaskristall für den Saisonbesten in dieser Disziplin in Empfang nehmen.

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