Goldener Abschluss der Rodel-WM für das österreichische Team

Goldener Abschluss der Rodel-WM für das österreichische Team
Wie im ersten Bewerb am Königssee hat die ÖRV-Delegation auch nach dem letzten wieder allen Grund zur Freude

Madeleine Egle, David Gleirscher und die Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller haben am Sonntag die Rodel-WM in Schönau am Königssee mit einem Paukenschlag beendet: Das Quartett gewann überraschend den Team-Staffel-Bewerb mit 0,038 Sekunden Vorsprung auf Deutschland. Bei den Gastgebern patzten die Doppelsitzer Toni Eggert/Sascha Benecken im letzten Lauf der WM und fielen noch auf den silbernen Platz zurück. Rang drei ging an Lettland.

Olympiasieger David Gleirscher war vollauf glücklich. Zwei Tage, nachdem er das Siegespodest im Sprintbewerb als Dritter mit Weltmeister und Bruder Nico geteilt hatte, sowie nach Einzel-Bronze gab es nun auch noch Staffel-Gold. „Es war für mich ein Wahnsinnswochenende, da gibt es nicht mehr viel hinzufügen. Die Staffel war nach dem Fehler der deutschen Doppelsitzer hinten raus noch extrem spannend, so einen Ausgang wünscht man sich, dass es am Ende Gold wird, ist natürlich fantastisch.

Auch für Steu/Koller, die nach großen Hoffnungen im Doppelsitzerbewerb leer ausgegangen waren, war es ein schönes Ende dieser Titelkämpfe. „Wir haben uns schon eine Medaille bei der WM ausgerechnet, jetzt haben wir eine Goldene im Team, das freut uns riesig“, meinte Steu. „Coole Sache, und dann noch am Königssee, wo normal die Deutschen voll dominieren“, ergänzte Koller.

Goldener Abschluss der Rodel-WM für das österreichische Team

Dreifach ausgezeichnet: David Gleirscher

Historisch

Für Österreich bedeutete dies die erste Team-Medaille bei einer WM seit jener von 1999, ebenfalls am Königssee. Die bisherigen drei Team-Medaillen waren 1996, 1997 und 1999 jeweils im Mixed-Bewerb (damals noch nicht als Staffel ausgetragen) gelungen.

Auch ÖRV-Cheftrainer René Friedl war dementsprechend zufrieden. „Das ist jetzt noch einmal die Krönung für ein sehr, sehr gutes Wochenende. U23 haben wir auch noch einen zweiten Platz durch Lisa Schulte, von dem her bin ich super happy“, meinte der Deutsche in Diensten des ÖRV. Friedl hatte sich trotz eines Patzers von Egle im Einsitzerbewerb am Vormittag dennoch für diese entschieden - ein Goldgriff. „Die Besetzung heute war nicht so einfach, Madeleine hatte zwei schwere Rennen, aber man hat gesehen, was sie für eine gute Rodlerin ist.“ Egle ergänzte: „Ich wollte in der Staffel einen perfekten Lauf zeigen und Vollgas geben. Wenn es dann so aufgeht, ist das natürlich ein Traum.“

Österreich bilanziert mit vier Medaillen: Nach Sprint-WM-Gold durch Nico Gleirscher sowie zweimal Bronze durch David Gleirscher hat Letzterer als Olympiasieger mit Gold und zweimal Bronze groß abgeräumt.

Keine Medaille hatte es zuvor im Frauen-Bewerb für Österreich gegeben. Beste ÖRV-Dame wurde Lisa Schulte als Elfte. Madeleine Egle war nach Rang sechs im ersten Heat aussichtsreichste Österreicherin, ein großer Patzer im zweiten Lauf warf sie aber auf Platz 15 zurück. Die Medaillen waren wie im Sprint eine Bank für Deutschland: Julia Taubitz gewann mit zwei Laufbestzeiten vor Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger.

Taubitz, die 0,315 Sekunden Vorsprung auf die vierfache Weltmeisterin Geisenberger aufwies, hatte auch schon im Sprint-Bewerb Gold geholt. In der U-23-WM-Wertung durfte sich Schulte über Silber hinter der Deutschen Anna Berreiter freuen.

Am kommenden Wochenende wird die Rodel-Saison mit dem Weltcup-Finale auf der schnellen Natureisbahn in St. Moritz abgeschlossen. „Die Sportler sind schon heiß drauf, und wir freuen uns auf den Weltcup-Abschluss“, erklärte René Friedl.

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