Ex-Skistar Neureuther: "Habe immer neidisch auf Österreich geschaut"

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Der Deutsche äußerte sich über Österreichs fehlende Dominanz und die Zeit nach ÖSV-Erfolgsgarant Marcel Hirscher.

Drei zweite und drei dritte Plätze. Das ist die bisherige Ausbeute der österreichischen ÖSV-Fahrerinnen und Fahrern nach den ersten elf Weltcup-Rennen der Saison. Im Nationencup liegt man 240 Punkte hinter der Schweiz auf Rang zwei. Von der Dominanz alter Zeiten ist man auch heuer weit entfernt. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung versuchte nun der deutsche Ex-Ski-Star Felix Neureuther eine Erklärung.

Und die hat natürlich auch mit dem Karriereende des achtfachen Gesamtweltcupsiegers und Dominators Marcel Hirscher zu tun. "Man hätte in Österreich sicher die Gelegenheit gehabt, im Schatten von Hirscher und anderen an der Basis zu arbeiten", meint Neureuther. Der Druck für viele junge Fahrer sei weggefallen, Österreich habe sich in der Zeit etwas ausgeruht.

In Grund und Boden gefahren

Neureuther sieht gegenüber der Süddeutschen Zeitung aber auch die mannschaftliche Schwäche als Problem. Zu Beginn des Jahrtausends war der ÖSV "nicht nur im Welt-, sondern auch im Europacup so breit aufgestellt, dass sie alles in Grund und Boden gefahren sind." Von dieser Stärke ist in den letzten Jahren nur mehr in Ansätzen etwas zu merken. Und das, obwohl der ÖSV nach wie vor zu den finanziellen Schwergewichtern im Weltcup gehört. Neureuther: "Ich habe immer neidisch auf die Österreicher und die Schweizer geschaut."

Zudem räche sich, dass der Verband auch das Fördersystem nach den Erfolgen einzelner Athletinnen und Athleten ausgerichtet habe. Laut Süddeutsche beträgt der Altersschnitt im ÖSV-Team fast 30 Jahre. 

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