Eisschnelllauf: Herzog Europameisterin im Vierkampf-Sprint
Eisschnellläuferin Vanessa Herzog hat ihrer Vita einen weiteren Titel hinzugefügt. Die 23-jährige Tirolerin krönte sich am Sonntag in Klobenstein mit der bisher besten Punktemarke auf einer Freiluftbahn zur Europameisterin im Sprint-Vierkampf. "Die Goldmedaille fühlt sich super an. Das war wieder ein richtig geiler Lauf über 500 Meter und der Tausender war viel besser als gestern", sagte Herzog.
Zuvor hatte sie ihre Vortages-Führung mit den Plätzen eins (über 500 m) und drei (1.000 m) sowie 151,445 Punkten vor dem russischen Duo Daria Katschanowa (151,870) und Olga Fatkulina (152,430) verteidigt. Über die kürzere Strecke war sie in 37,62 Sek. nur 1/100 langsamer als am Vortag gewesen, im abschließenden 1.000-m-Rennen war für Katschanowa selbst der Streckenrekord zu wenig.
Denn Herzog lief auf dem schnellen, auf mehr als 1.100 m gelegenen Rink, auf dem sie als Jugendliche unzählige Wettkämpfe bestritt, nur 0,68 Sek. langsamer. Das bedeutete Rang drei - und die neue Bestmarke an Punkten (151,445) obendrein. Freiluft-Weltrekorde werden vom Internationalen Verband (ISU) nicht geführt.
"Viel Zeit investiert"
Im Vorjahr hatte Herzog je ein EM-Gold, -Silber und -Bronze geholt, allerdings bei Einzelstreckenentscheidungen. Die Wahl-Kärntnerin schaffte es nun offensichtlich, sich auf die knappe Abfolge der vier Strecken samt kurzer Erholungsphasen exzellent einzustellen. Bei der bisher letzten Mehrkampf-EM im Sprint vor zwei Jahren war sie Achte geworden.
Ein Erfolgsgeheimnis sieht Herzog vor allem in der intensiven Vorbereitung auf den Start sowie auf die letzte Runde des 1.000-m-Laufs. "Wir haben da viel Zeit investiert. Als ich am Samstag die Startzeit gehört habe, konnte ich es nicht glauben wie schnell ich war. Und das viele Training für den Tausender hat mich auch über 500 Meter schneller gemacht", erklärte sie.
Die Arena Ritten blieb für Herzog weiterhin ein guter Boden. 2012 gewann sie hier ihren ersten Juniorenweltcup, 2013 ihren ersten Junioren WM-Titel. Nun krönte sie sich zu Europas bester Sprinterin. Das Programm bliebt aber straff: Schon in vier Wochen wartet die Einzelstreckenweltmeisterschaft im bayerischen Inzell. Auch dort hat sie Edelmetall im Fokus.
Kommentare