Eisschnelllauf: Herzog auf der Jagd nach Rivalin Kodaira

Die Tirolerin ist beim Heerenveen-Weltcup nur 6/100 langsamer als die Japanerin.

Österreichs Eisschnelllauf-Ass Vanessa Herzog hat den Abstand über 500 m zu Olympiasiegerin Nao Kodaira fast geschlossen. Am Samstag fehlten ihr beim Weltcup in Heerenveen als Zweitplatzierter nur 6/100 auf die Japanerin, in 37,23 Sek. markierte die 23-Jährige nationalen Rekord. Ihre Führung im 500-m-Weltcup baute Herzog auf 75 Punkte Vorsprung aus. Am Sonntag geht es über 1.000 m.

Vier 500-m-Rennen vor Saisonende sieht es für die Europameisterin nun schon sehr gut mit der erfolgreichen Titelverteidigung aus. Erste Verfolgerin ist die Russin Olga Fatkulina, weitere zehn Zähler dahinter rangiert die am Samstag in 37,70 Sek. drittplatzierte US-Amerikanerin Brittany Bowe. Erst auf Platz vier bzw. 90 Zähler hinter Herzog folgt Kodaira mit 300 Zählern. Sie ist in dieser Saison über 500 m zwar noch unbesiegt, hatte bei den beiden Rennen zuletzt in Polen aber krankheitsbedingt gefehlt.

Einerseits also "Glück" für Herzog, andererseits hält die Innsbruckerin mittlerweile aber eben mit der Asiatin schon ausgezeichnet mit. "Jetzt stehe ich endlich von den Zeiten her dort, wo ich hin wollte. Ich bin ein wenig sprachlos, da es eigentlich die gesamte Woche bei den Trainings gar nicht lief." Noch zu Wochenbeginn war Herzog fiebrig gewesen, beim Aufwärmen sei es unrund gelaufen. "Aber das Rennen war dann ein fast perfekter Lauf." Als Lohn drückte sie ihren ÖESV-Rekord von Calgary 2017 um 7/100.

Im Thialf von Heerenveen hatte Kodaira den Wettkampf mit neuem Bahnrekord eröffnet. Herzog erwischte einen guten Start und eine fantastische Schlussrunde. Auch sie blieb unter dem bisherigen Bahnrekord. "Das waren die schnellsten 100 m in meiner Karriere bisher, auch wenn der Start noch nicht perfekt war", sagte sie. "Ich bin aber gut in die Gegengerade gekommen und konnte richtig viel Geschwindigkeit aufbauen. Die Schlusskurve hat sich angefühlt, als würde ich über das Eis fliegen."

Knapp an Punkten vorbei

Über 1.500 m der Herren verpasste Floris Root seine ersten Weltcuppunkte nur um 46/100. Der Niederösterreicher mit niederländischen Wurzeln belegte in der Division B in 1:50,48 Min. Platz 23. Über 500 m kam der 22-Jährige verpasste er seine Bestzeit als 30. der Division B in 36,80 Sek. um 9/100. "Das waren zwei gute Läufe. Über 1.500 m habe ich einen kleinen technischen Fehler eingebaut auf der Wechselgeraden. Der Sprint war ganz okay, vielleicht noch ein wenig schlampig von der Technik".

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