Schweden nach Thriller gegen Schweiz Eishockey-Weltmeister

2018 IIHF World Championships
Bis ins Penaltyschießen lebte der Schweizer Traum von der Eishockey-Sensation - erst dann setzte sich Schweden durch.

In einem umgekämpften und dramatischen Finale hat sich Schweden den Titel bei der 82. Eishockey-Weltmeisterschaft geholt. Die Skandinavier setzten sich am Sonntag in Kopenhagen gegen die Schweiz 3:2 (1:1,1:1,0:0;0:0) nach Penalty-Shootout durch. Für das "Tre Kronor"-Team war es der insgesamt elfte WM-Titel. Auch im Vorjahr war Gold an die Schweden gegangen.

2013 hatte die Schweiz im WM-Finale in Stockholm nur phasenweise mit den übermächtigen Gastgeber mithalten können. Eine klare 1:5-Niederlage beendete damals den Traum von der Goldmedaille. Fünf Jahre später lieferten sich die beiden Mannschaften einen Fight auf Augenhöhe, mit nur leichten Vorteilen für den Schweden. Am Ende entschieden im Penaltyschießen Kleinigkeiten. Den entscheidenden Versuch verwertete Filip Forsberg gegen den starken Schweizer Goalie Leonardo Genoni.

Aggressive Eidgenossen

In den ersten Minuten gab es für beide Teams kaum eine Verschnaufpause, so hoch war die Intensität. Die Schweizer probierten, den Schweden mit hartnäckigem Forechecking beizukommen, was durchaus Früchte trug. Nino Niederreiter setzte schon nach 90 Sekunden den ersten Nadelstich, brachte die Scheibe aber vor dem Tor nicht unter Kontrolle.

In der 17. Minute war es wieder Niederreiter, der nach einem Schweizer Angriff konsequent nachsetzte und die Führung erzielte. Nur 76 Sekunden später besorgte Gustav Nyquist (18.) mit einem schönen Schuss ins rechte Kreuzeck den Ausgleich. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen den Legionär von den Detroit Red Wings brachte Timo Meier (24.) die Schweiz im zweiten Drittel neuerlich in Führung. Schweden erhöhte nun das Tempo und kam ebenfalls im Powerplay durch einen Gewaltschuss von Mika Zibanejad (35.) wieder zum Ausgleich.

Allmählich schienen die technisch brillanten Schweden das Spiel auch dank einer besseren Zweikampfquote unter Kontrolle zu bekommen. Die Schweiz musste mehr und mehr Energie in die Defensivarbeit investieren, Torhüter Genoni mehrmals sein ganzes Können aufbieten. Es gelang dem Favoriten aber kein Tor mehr, auch weil gegen Ende mit leicht angezogener Handbremse gespielt wurde. Die Partie ging in die Verlängerung, in der es nicht viele Offensivaktionen gab. Zwei Sekunden vor Schluss traf Adam Larsson nur die Stange.

Forsberg verwandelt

Im Penaltyschießen hatten die Schweden das bessere Ende für sich. Während nur Sven Andrighetto für die Schweiz verwandelte, trafen auf der Gegenseite Oliver Ekman Larsson und Forsberg. Die übrigen Schützen scheiterten.

An Nachmittag hatten die USA das Nordamerika-Duell mit Kanada 4:1 (0:0,1:1,3:0) für sich entschieden. Für das US-Team um den zum wertvollsten Spieler ausgezeichneten Patrick Kane war es das erste WM-Edelmetall seit Bronze 2015. Die Kanadier um Edmonton-Oilers-Star Connor McDavid blieben erstmals seit 2014 ohne WM-Medaille.

Für Österreich war die Weltmeisterschaft schon am Montag mit dem letzten Gruppenspiel gegen Tschechien (3:4) zu Ende gegangen. Die OEHV-Auswahl hatte sich schon den Verbleib in der Top-Division gesichert. Im Schlussklassement belegten die Österreicher den 14. Platz. Die Weltmeisterschaft 2019 findet in der Slowakei statt, Bratislava und Kosice sind die Austragungsorte.

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