Leon Draisaitl als erster Deutscher zum NHL-MVP gewählt

NHL: Nashville Predators at Edmonton Oilers
Der 24-Jährige ist erst der zweite Profi-Sportler aus Deutschland nach Dirk Nowitzki, dem in einer der großen US-Sport-Ligen diese Ehre zuteil wird.

Leon Draisaitl ist offiziell der wertvollste Spieler der NHL-Hauptrunde. Der 24-jährige Deutsche wurde am Montagabend in der stärksten Eishockey-Liga der Welt als MVP mit der Hart-Memorial-Trophy ausgezeichnet. Das gab die National Hockey League am Rande der Finalserie um den Stanley Cup bekannt. Draisaitl ist erst der zweite Profi-Sportler aus Deutschland nach dem ehemaligen Basketballer Dirk Nowitzki, dem in einer der großen US-Sport-Ligen diese Ehre zuteil wird. Nowitzki war in der Saison 2006/2007 in der NBA als „Most Valuable Player“ ausgezeichnet worden.

„Ich bin sehr geehrt. Das ist eine große Ehre“, sagte Draisaitl während der Übertragung im TV-Sender NBCSN. Er hoffe, dass er durch die Auszeichnung Kinder in Deutschland zum Eishockeyspielen inspirieren könne.

Seine Kollegen in der NHL wählten Draisaitl zudem zum herausragenden Spieler der Saison. Der Ted-Lindsay-Award wird von der Spielergewerkschaft NHLPA vergeben und ging ebenfalls zum ersten Mal an einen Sportler aus Deutschland. „Es ist etwas Besonderes, diese Anerkennung von den Kollegen zu bekommen, gegen die du das ganze Jahr spielst“, sagte Draisaitl. Die MVP-Auszeichnung beruht auf Stimmen von Journalisten. Zum besten Verteidiger wurde der Schweizer Roman Josi (Nashville Predators) gewählt, zum besten Torhüter Connor Hellebuyck (Winnipeg Jets). Rookie (Neuling) des Jahres ist Verteidiger Cale Makar (Colorado Avalanche).

In seiner persönlich erfolgreichsten Saison hatte Draisaitl schon in der Hauptrunde für ein Novum gesorgt. Mit 110 Punkten für Tore und Vorlagen aus 71 Spielen in der corona-bedingt verkürzten Hauptrunde war er bester Scorer geworden - das war noch keinem Sportler aus Deutschland gelungen, weder in der NHL noch einer anderen großen Liga im nordamerikanischen Sport. Selbst Basketball-Ikone Dirk Nowitzki hatte dies in der NBA nie geschafft, gewann neben dem MVP-Titel 2007 aber 2011 mit den den Dallas Mavericks die Meisterschaft.

Tampa Bay gleicht aus

Derweil haben die Tampa Bay Lightning die Stanley-Cup-Finalserie ausgeglichen. Das Team aus Florida gewann Spiel zwei der "Best of seven"-Serie gegen die Dallas Stars mit 3:2 und stellte auf 1:1.  Die Lightning legten den Grundstein zum Erfolg mit drei Treffern im ersten Drittel innerhalb von vier Minuten. Brayden Point (12.) und Ondrej Palat (15.) im Power Play sowie Kevin Shattenkirk (16.) überwanden den in den Play-offs und Spiel eins überragenden Stars-Torhüter Anton Chudobin.

Im Mitteldrittel dominierte Dallas gegen nun defensiver agierende Lightning das Spiel und kam durch Joe Pavelski zum 1:3 (35.). Mattias Janmark gelang der Anschlusstreffer, doch Tampa Bay brachte den Vorsprung in einer hart geführten Partie über die Zeit.

In Spiel drei am Mittwoch hoffen die Lightning auf einen zusätzlichen Schub durch ihren Kapitän Steven Stamkos, der nach über einem halben Jahr Verletzungspause kurz vor seinem Comeback steht.

Kommentare