Der alpine Ski-Auftakt am Matterhorn nimmt Formen an

International: Cervinia und Zermatt betreiben ein riesiges Ganzjahresskigebiet
Zermatt und Cervinia wollen ab 2023 mit einer Abfahrt der Superlative neue Maßstäbe setzen. Der Start liegt auf 3.899 Metern

Was tun zwischen dem Weltcup-Auftakt in Sölden Ende Oktober, den Slaloms im finnischen Levi und den Rennen in Übersee? Swiss-Ski, die Federazione Italiana Sport Invernali (FISI), Zermatt und Cervinia haben eine Idee: Im Herbst 2023 könnte in der Schweiz und Italien das erste Weltcup-Speed-Opening stattfinden.

Die Idee schwirrt schon länger herum, ab 2022 könnte sie Realität werden. Dann, wenn die neue Drei-Seil-Bahn von Testa Grigia auf das Klein Matterhorn fertig ist. Unter der Leitung des Schweizer Pistenbauers und Abfahrts-Olympiasiegers Didier Défago, der die Strecken designt hat, fanden im Frühjahr Begehungen durch Streckenplaner Bernhard Russi und die beiden FIS-Renndirektoren statt.

Höher geht's nicht

Die Rennen am Matterhorn wären die ersten grenzüberschreitenden in der Geschichte des Weltcups. Der Start der Männer-Abfahrt befindet sich auf Gobba di Rollin (3.899 Meter) in der Schweiz, das Ziel auf Laghi Cime Bianche (2.814 Meter) in Italien. Die Abfahrt wäre damit die höchstgelegene der Welt.

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Die Pläne sehen Speed-Rennen für Damen und Herren jeweils an zwei Wochenenden Ende Oktober/Anfang November vor. Testrennen sind für 2022 angedacht, und im Idealfall gäbe es die Weltcup-Bewerbe dann erstmals 2023. "Das ist nicht primär ein Projekt von zwei Ländern, sondern eine Chance für die gesamte Ski-Welt", sagt FISI-Präsident Flavio Roda. "Schließlich bietet es die große Möglichkeit, künftig ein internationales Speed-Opening abzuhalten."

"Die Rennen am Matterhorn brächten zahlreiche Vorteile. Einerseits könnte die Lücke zwischen dem Weltcup-Start in Sölden und den ersten Speed-Rennen verkürzt werden, andererseits würden sich für die Speed-Athletinnen und -Athleten beste Trainingsmöglichkeiten ergeben", ergänzt Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann. Der 52-jährige Abfahrtsweltmeister von 1993 kandidiert bekanntlich auch für die Nachfolge von Gian Franco Kasper als Präsident des Weltverbandes FIS.

Franz Julen, der Verwaltungsratspräsident der Zermatt Bergbahnen AG, betont: "An keinem anderen Ort können so früh Speed-Rennen ausgetragen. Zudem besteht die notwendige Infrastruktur bereits weitgehend, womit der Bewerb in Bezug auf die Nachhaltigkeit beispielhaft ist."

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