Großer Verlust für Österreichs Skisport: Legende Charly Kahr mit 91 verstorben

Legenden unter sich: Kahr und Moser-Pröll
Unter dem Schladminger Karl Kahr holten die Österreicher zahlreiche Goldmedaillen bei Großereignissen.

Er war wohl der legendärste Ski-Trainer, den Österreich hervorgebracht hat. Am Samstag, dem 27. April ist der Schladminger nun im  92. Lebensjahr verstorben und reißt ein Loch in Österreichs Wintersport-Szene.

Kahr, der auch „Downhill-Charly“ genannt wurde, führte seine Läuferinnen und Läufer zu zahlreichen Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen. 1972 übernahm er das Männer-Team, unter seiner Führung brausten unter anderem Franz Klammer (1976) und Leonhard Stock (1980) zu Olympia-Gold.  1970 führte Kahr als Damen-Cheftrainer in Gröden die damals erst 16-jährige Annemarie Moser-Pröll zu ihrer ersten WM-Medaille: „Da ist wichtig, dass da einer ist, der einen jungen Sportler führt und begeistert, und das war der Charly. Der hat uns begeistern können, und wir haben dafür alles gegeben“, erinnert sich Moser-Pröll. 

Nach Missbrauchsvorwürfen in der Süddeutschen Zeitung erhielt Kahr zahlreiche Solidaritätsbekundungen von seinen ehemaligen Schützlingen. Auf diese Anschuldigungen hinauf leitete die Staatsanwaltschaft Leoben im April 2018 ein Ermittlungsverfahren ein. Dieses wurde im Oktober 2018 eingestellt, "weil die behaupteten Tathandlungen bereits verjährt" waren.

1982 erhielt Charly Kahr das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

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