1:8 – Debakel für Österreich gegen Lettland
Österreich hat nur noch theoretische Chancen auf eine Olympia-Teilnahme 2018 in Südkorea. Das Nationalteam musste zum Auftakt des Qualifikationsturniers in Riga gegen Lettland eine 1:8-Abfuhr hinnehmen. Am Freitag (14.30 Uhr, ORF Sport +) wartet auch noch Turnierfavorit Deutschland mit sieben aktuellen NHL-Profis auf die Österreicher. Die Deutschen starteten am Donnerstag mit einem 5:0 gegen Außenseiter Japan und machten dabei den Eindruck, sie würden ein lockeres Trainingsspielchen absolvieren.
Schlechte Vorzeichen
Die Österreicher waren mit drei Niederlagen (0:2 gegen eine slowakische Auswahl, 1:6 und 2:6 gegen Norwegen) in der Vorbereitung nach Lettland gereist, in der Arena Riga zeigten sie im ersten Drittel eine gute Vorstellung. Michael Raffl und Co. machten Druck und hatten durch Dominique Heinrich und Brian Lebler (3.) eine Doppelchance zur Führung.
Die Tore schossen aber die Letten. Kaspars Daugavins traf mit einem Schlagschuss zur 1:0-Führung (6.), Andris Dzerins schloss einen Konter in Unterzahl zum 2:0 ab (12.). Thomas Hundertpfund belohnte noch im ersten Drittel den bis dahin guten Auftritt mit dem Anschlusstreffer (17.).
Im Mitteldrittel legten die Letten aber zu und sorgten mit drei Treffern für die Vorentscheidung. Roberts Bukarts (26.), Daugavins im Powerplay (28.) und Ronalds Kenins (39.) erhöhten auf 5:1 für die effizienten Gastgeber, die fünf Tore bei 19 Torschüssen verbuchten.
Ohne Starkbaum
Goalie David Kickert, der für den wegen der Geburt seines Kindes fehlenden Einser-Keepers Bernhard Starkbaum im Tor stand, wurde oft im Stich gelassen und konnte seine immer lethargischer werdenden Vorderleute auch nicht herausreißen. Der 22-Jährige wurde nach dem zweiten Drittel durch David Madlener ersetzt. Doch auch der neue KAC-Tormann war bald geschlagen, Miks Indrasis (44.), Martins Dzierkals (47.) und Rodrigo Abols (57.) machten das Debakel perfekt.
Schweden-Legionär Heinrich sagte selbstkritisch: „Wir sind einfach auseinandergebrochen und haben es ihnen zu einfach gemacht. Vielleicht sollten wir uns zusammensetzen und die Fehler besprechen.“
Für Teamkapitän Thomas Raffl war Österreich „einfach nicht gut genug. Wir haben beim Übergang von Defensive auf Offensive viele Fehler gemacht, die die Letten ausgenützt haben.“
Leistungsträger versagten
Auffallend: Österreichs NHL-Stars Michael Grabner (NY Rangers) und Michael Raffl (Philadelphia) standen bei sechs (!) Gegentoren auf dem Eis. Brian Lebler auch noch bei fünf. Und das einzige Österreich-Tor erzielte KAC-Stürmer Hundertpfund.
Teamchef Alpo Suhonen deutete an, dass manche Spieler wie Raffl und Grabner nicht ganz fit waren und sagte: „Wir haben leichte Tore bekommen. Kickert war in der Vorbereitung gut, aber ein paar Tore hätte er verhindern können. Viele Spieler und ich auch hatten in ihrem Leben schon eine solche Erfahrung. Das gehört zum Sport. Gegen Deutschland muss jeder einzelne seine Arbeit besser machen.“
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